Kosmetikhersteller meldet Insolvenz an – dennoch soll es weitergehen
Die Rudolf Dankwardt GmbH ist insolvent. Unter anderem die bekannte Pflegemarke Sebamed ist von der Pleite betroffen. Allerdings geht es für sie weiter.
Hamm – Immer wieder sind Unternehmen von einer Insolvenz betroffen. Nun hat es einen Hersteller von Duschbädern, Shampoos, Deodorants, Pflegeemulsionen, Peelings, Rasierschäumen, Mundwassern sowie Produkten für Körper- und Gesichtspflege und Sonnenschutz erwischt: Die Rudolf Dankwardt GmbH ist pleite. Bereits Ende April musste der Kosmetikhersteller Insolvenz anmelden, wie RTL zuerst berichtete. Das Unternehmen aus Norderstedt produziert für verschiedene Kunden im Auftrag, auch Markenprodukte sind darunter. Davon betroffen ist auch die bekannte Pflegemarke Sebamed des Unternehmens Sebapharma. Für sie gibt es Hoffnung.
Sebamed gehört zu den bekanntesten Marken für medizinische Körperpflege
Seit Jahrzehnten gehört Sebamed zu den bekanntesten Marken für medizinische Körperpflege in Form von Seifen, Shampoos oder auch Lotionen und Cremes. Die Produkte sind in Drogerien, Supermärkten, Apotheken und Parfümerien auch in Nordrhein-Westfalen erhältlich. Erst Anfang des Jahres hat die Sebapharma GmbH & Co. KG laut Bericht einen Teil des in Norderstedt gelegenen Fertigungsstandorts von der Rudolf Dankwardt GmbH erworben. Dort soll die Produktion weiterlaufen.
„Die Rudolf Dankwardt GmbH steht mittlerweile für einen sehr bedeutenden Produktionsanteil unserer national und international vertriebenen medizinischen Hautreinigungs- und -pflegeprodukte. Diese langjährige, vertrauensvolle Partnerschaft bleibt auch mit der Übernahme eines Teils der Produktionsstätte bestehen und garantiert weiterhin die herausragende Produktqualität“, wurde Sebapharma-Chef Thomas Maurer nach dem Kauf der Produktionsstätte zitiert. Heißt: Dieser Teil der Produktion ist von der Insolvenz nicht betroffen. Kunden können also weiter auf Produkte von Sebamed zurückgreifen.
Rudolf-Dankwardt-Insolvenz habe keine Auswirkungen auf die Produktion
Demnach produziere Sebamed an diesem Standort weiter. „Die Rudolf-Dankwardt-Insolvenz hat keine Auswirkungen auf die Produktion der beliebten Sebamed-Produkte. Die Herstellung der Sebamed-Produkte mit dem pH-Wert 5,5 können wir nach wie vor sicherstellen“, erklärt Dr. Daniel Rothoeft, stellvertretender Vorsitzender der Sebapharma GmbH & CO.KG, gegenüber RTL. Aber nicht nur für die Kunden, auch für die Mitarbeiter gibt es gute Nachrichten.
„Der Geschäftsbetrieb wird fortgeführt. Das heißt, die Produktion läuft wie gewohnt weiter. Wir haben bereits positive Gespräche mit den Kunden und Lieferanten des Unternehmens geführt“, erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter Christian Heim. Und: Auch die Gehälter der rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien für die nächsten drei Monate über das Insolvenzgeld gesichert. Offen bleibe aber, ob nach Abschluss des Insolvenzverfahrens die Rudolf Dankwardt GmbH noch bestehen bleibt. Aktuell werden Investoren für die Aufrechterhaltung der Produktionsstätten gesucht.
Zuletzt hatte ein regelrechtes Insolvenzbeben die Mode-Branche erschüttert. Betroffen war unter anderem ein Hersteller von Herrenmode aus NRW mit 400 Beschäftigten sowie auch der Händler Zapata mit seinen Filialen und Online-Shops. Zudem musste eine Traditionsbäckerei in Deutschland Insolvenz anmelden.