1. wa.de
  2. Verbraucher

3000 Filialen betroffen: Deutscher Schuhgroßhändler meldet Insolvenz an

Erstellt:

Von: Sven Schneider

Kommentare

Dem nächsten Schuhgroßhändler droht die Zahlungsunfähigkeit. Das Geschäft soll zunächst normal weiter laufen. Wie es dann weitergeht, ist allerdings nicht klar.

Hamm - Laufende und eingeleitete Insolvenzverfahren in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland bestimmen derzeit die Schlagzeilen. Zwar hatten einige Händler die Corona-Pandemie überstanden. Die finanziellen Auswirkungen jedoch machen sich mit dem vermeintlichen Ende der Pandemie dennoch bemerkbar. Der nächste Schuhgroßhändler meldet Insolvenz an.

Deutscher Schuhgroßhändler meldet Insolvenz an – 3000 Filialen betroffen

Erst vor wenigen Wochen machte die Nachricht die Runde, die bekannte Schuh-Kette Görtz stünde vor dem Aus. Nun droht dem nächsten Unternehmen die Zahlungsunfähigkeit. Wie die J.H. Pölking GmbH & Co. KG via Pressemitteilung bekannt gab, stellte das Unternehmen am 20. März 2023 einen Antrag auf ein Eigenverantwortungsverfahren.

Der 1894 in Osnabrück gegründete Schuhgroßhändler beliefert europaweit über 3000 Standorte. Einige mussten in Folge der Corona-Pandemie bereits schließen. Nun droht das große Aus der Kette. Zwar werde das Tagesgeschäft ohne Einschränkungen fortgeführt und die Filialen werden mit Produkten beliefert. Und auch die Gehälter der Mitarbeiter seien für die kommenden drei Monate gesichert.

J.H. Pölking GmbH & Co. KG vor ungewisser Zukunft - Corona und seine Folgen

Dennoch steht die J.H. Pölking GmbH & Co. KG vor einer ungewissen Zukunft. Die Gründe für die drohende Zahlungsunfähigkeit seien vielfältig, heißt es in der Mitteilung. Zum einen forderte die Corona-Pandemie mitsamt Lockdown seinen Preis. J.H. Pölking musste harte Umsatzeinbußen sowie Schließungen hinnehmen.

Nun folgte die Inflation plus die Energiekrise in Folge des Ukraine-Kriegs. Die Kauflust der Kunden sei nicht hoch genug, heißt es. Auch dem zweitgrößte Schuhhändler Deutschlands hinter Deichmann droht die Zahlungsunfähigkeit: Reno hat Insolvenz angemeldet, wovon rund 1100 Mitarbeiter betroffen sind.

Nicht nur Kleidungsgeschäfte trifft die derzeitige Situation hart. Kürzlich meldete ein Mineralwasser-Hersteller nach über 100 Jahren Insolvenz an.

Auch interessant

Kommentare