Lichterkette adé? Haushalte sollen auf Weihnachtsbeleuchtung verzichten
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Ist das Vergangenheit? Die Umwelthilfe fordert einen Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung - in Städten und auch Zuhause.
Hamm - Weihnachten, Fest der Liebe und der Geschenke; kaum vorstellbar ohne Weihnachtsbaum, Festessen und stimmungsvolle Beleuchtung. Wirklich? Den Verzicht auf Letzteres kann sich die Deutsche Umwelthilfe sehr gut vorstellen. Sie fordert einen Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung, und zwar nicht nur in den Fußgängerzonen der Innenstadt, sondern auch in Privathaushalten.
Organisation | Deutsche Umwelthilfe |
Gründung | 1975 |
Geschäftsstelle | Radolfzell |
Weihnachtsbeleuchtung: Umwelthilfe fordert Verzicht auch zuhause
Der Strompreis ist in den vergangenen Wochen und Monaten extrem gestiegen. So sehr, dass die Bundesregierung versucht, mit einem Entlastungspaket gegenzusteuern - bei einigen Maßnahmen startet die Auszahlung des Geldes bald. Auch vor diesem Hintergrund plädiert die Umweltorganisation zum Stromsparen.
„In diesem Winter sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass sowohl auf die Weihnachtsbeleuchtung in Städten, wie auch die der Häuser und Wohnungen verzichtet wird“, sagte Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Heißt also: Je weniger Glühlämpchen auf den Weihnachtsbäumen, je weniger Blinkebilder in den Fenstern und je weniger Lichterketten an der Hausfassade, desto besser. Für Umwelt und Geldbeutel.
„Angesichts des Krieges in der Ukraine, der Energieknappheit, aber auch aus Gründen des Klimaschutzes sollten wir einmal innehalten“, erklärte Resch weiter. „Allein die privaten Beleuchtungsorgien verursachen pro Jahr einen Stromverbrauch von über 600 Millionen Kilowattstunden Strom - so viel wie eine mittlere Großstadt mit 400.000 Einwohnern im Jahr verbraucht.“
Weihnachtsbeleuchtung: Stromverbrauch einer Großstadt
Hinzu kämen die möglichen Einsparungen durch den Verzicht auf die Weihnachtsbeleuchtung in den Städten und Gemeinden. Resch schlug einen beleuchteten Baum pro Stadt und Gemeinde vor. „Hier bewusst zu verzichten, zu sparen und solidarisch zu sein, das könnte diese Weihnachtszeit sogar zu einer ganz besonderen machen.“
Viele Städte in Nordrhein-Westfalen wollen in diesem Jahr Strom sparen. Beim Weihnachtsmarkt in Essen etwa soll der Verbrauch durch späteres Einschalten der Lichter gesenkt werden. Die Schätzungen gehen von einem Sparpotenzial von 20 Prozent aus. Im Sinne der Nachhaltigkeit werde auch die Dekoration durch Tannenbäume reduziert.
In Köln sollen die großen Fußgängerzonen in der Innenstadt nur zwischen 16 und 22 Uhr leuchten. Aachen verzichtet im Jahr 2022 voraussichtlich auf den „Aachener Lichterglanz“. Münster und Düsseldorf prüfen ebenfalls Einsparungen, Bielefeld ist auf Ökostrom umgestiegen.
Wo bezahlt man in NRW wie viel für Strom? Es gibt große Unterschiede: Zwischen der günstigsten und der teuersten Stadt liegt eine enorme Summe.