Verbrenner-Autos unter dieser Bedingung auch nach 2035 noch erlaubt
Neuwagen mit Verbrennungsmotor dürfen auch nach 2035 zugelassen werden. Das sieht ein neuer Kompromiss vor. Es gibt aber eine Bedingung.
Brüssel - Kaum ein anderes Thema polarisierte zuletzt so sehr wie der Streit um die Zukunft von Autos mit Verbrennermotor. EU-Pläne sahen vor, dass nach dem Jahr 2035 keine neuen Benziner und Diesel mehr zugelassen werden dürfen. Doch dann grätschte kurz vor der Abstimmung Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) dazwischen. Offenbar mit Erfolg, denn jetzt ist klar: Verbrenner-Autos dürfen auch nach 2035 neu auf die Straßen von NRW und ganz Deutschland - jedoch nur unter einer Bedingung.
Was? | Zulassungsverbot von Verbrenner-Autos |
Wann? | Ab 2035 |
Wo? | In der EU |
Verbrenner-Autos auch nach 2035 erlaubt - unter einer Bedingung
Die Bundesregierung hat sich in dem Streit mit der EU-Kommission geeinigt, wie Wissing und der EU-Kommissionsvize Frans Timmermans am Samstag (25. März) mitteilten. Mit dem Kompromiss machen sie den Weg dafür frei, dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auch nach 2035 neu zugelassen werden können. Voraussetzung: Sie können ausschließlich klimaneutrale Kraftstoffe wie E-Fuels tanken. Damit wurden die Ursprungspläne im Sinne Wissings gelockert.
Timmermans schrieb auf Twitter: „Wir haben mit Deutschland eine Einigung über die künftige Verwendung von E-Fuels in Autos erzielt.“ Man werde jetzt daran arbeiten, dass die Verordnung über CO₂-Standards für Autos so schnell wie möglich verabschiedet werde. Laut Wissing wurden konkrete Verfahrensschritte und ein konkreter Zeitplan bereits verbindlich fixiert. „Wir wollen, dass der Prozess bis Herbst 2024 abgeschlossen ist.“
Vebrenner dürfen auch nach 2035 zugelassen werden, wenn sie nur E-Fuels tanken können
Europaparlament und EU-Staaten hatten sich bereits im Oktober 2022 darauf geeinigt, dass in der EU ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden dürfen. Das Ziel: weniger CO₂-Ausstoß. Für Wissing war es aber wichtig, dass auch danach noch Neuwagen mit Verbrennungsmotoren zugelassen werden können, die E-Fuels tanken - also klimaneutrale künstliche Kraftstoffe, die mit Ökostrom erzeugt werden. Viele EU-Partner hatten irritiert auf das deutsche Verhalten in dem Streit reagiert. Selbst aus der deutschen Automobil-Industrie gab es kritische Töne.
Kritiker von E-Fuels weisen immer wieder darauf hin, dass der Kraftstoff nur unter hohem Einsatz von Energie herzustellen und damit nicht „grün“ genug ist. Nach ihren Berechnungen könnte man mit der Menge an Strom, mit der E-Fuels für 100 km Reichweite hergestellt werden, ein E-Auto 700 Kilometer weit fahren lassen, schreibt Autobild. (sst/dpa)