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Debitkarte und EC-Karte: Was ist der Unterschied?

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Von: Daniel Großert

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Wer ein Girokonto bei einer Bank hat, besitzt auch eine zugehörige Karte. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Debitkarte und der EC-Karte (Girocard)?

Hamm - Wissen Sie, was für eine Bankkarte Sie in Ihrem Portemonnaie haben? Sparkasse, Volksbank und Co. bieten in der Regel verschiedene Typen mit unterschiedlichen Funktionen an. Aber worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen Girocard (früher EC-Karte Girocard genannt) und Debitkarte?

EC-Karte und Debitkarte: Gibt es einen Unterschied?

Die Kartenzahlung in Deutschland boomt. 2021 zückten die Menschen in Deutschland fast 6 Milliarden Mal ihre Bankkarte an der Kasse. Im Schnitt bezahlte also jeder Bundesbürger im Supermarkt, Modegeschäft oder Restaurant 75 Mal bargeldlos. Dennoch steht die klassische EC-Karte, die viele Kunden kennen und besitzen, bei zahlreichen Banken vor dem Aus.

In Nordrhein-Westfalen und Deutschland ist mit EC-Karte in der Regel die Girocard gemeint. Dabei handelt es sich um einen deutschen Verbund von Karten, Geldautomaten und Bezahlterminals. Weil die EC-Karten - wie sie früher bezeichnet wurden - normalerweise aber nur in Deutschland und in wenigen Nachbarländern funktionieren würden, verfügen sie in der Regel über V-Pay (Visa) oder Maestro (Mastercard), damit eine Nutzung auch im Ausland möglich ist.

Doch diese Technologie ist auf dem absteigenden Ast: Immer mehr Banken setzen bei ihren Karten komplett auf die Angebote der US-Unternehmen Visa und Mastercard. Der Wandel wurde im vergangenen Jahr beschleunigt, als Mastercard im Herbst 2021 entschied, die Kooperation mit dem deutschen Girocard-System zu beenden. Ab dem 1. Juli 2023 dürfen keine EC-Karten mit Maestro-Funktion mehr ausgegeben werden. Die Sparkasse hat deshalb eine Neuerung für die digitale Sparkassen-Card angekündigt.

Unterschied zwischen Girocard und Debitkarte: Nur mit einer kann man online einkaufen

Jetzt kommt die Debitkarte ins Spiel. Grundsätzlich gilt: Eine Girocard ist auch eine Debitkarte. Denn der Begriff steht dafür, dass die Karte an ein Konto gebunden ist. Nach einem Bezahlvorgang wird das Geld unmittelbar von dem Konto abgebucht. Darin besteht der große Unterschied zur klassischen Kreditkarte, bei der die Bank dem Kunden das Geld - platt ausgedrückt - leiht und es sich später zurückholt.

Es gibt aber trotzdem Unterschiede zwischen Girocard bzw. EC-Karte und Debitkarte: Zum einen verlangen viele Banken Gebühren für die Girocard, sofern sie sie noch anbieten. Die Debitkarte ist dagegen meist kostenlos. Ein weiterer Unterschied betrifft vor allem Menschen, die gerne im Internet einkaufen. Während man mit der Debitkarte von Mastercard oder Visa problemlos online bezahlen kann, funktioniert das mit der EC-Karte nicht. Wer nur eine Girocard seiner Bank hat, benötigt zum Bezahlen von Online-Einkäufen eine zusätzliche Kreditkarte.

Anbieter von Debitkarten führen als Vorteil ihrer Karte gegenüber der Girocard an, dass sie weltweit anwendbar sei und von den meisten Händlern akzeptiert werde. Dem widerspricht die Verbraucherzentrale Hamburg: Demnach akzeptieren viele Händler die Debitkarte eben nicht, weil deren Service Provider hohe Gebühren für entsprechende Zahlungen verlange.

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