Tankrabatt 2022: Alles Wissenswerte zum Start am 1. Juni
Autofahrer in Deutschland atmen auf: Seit heute (1. Juni) gilt der Tankrabatt. Wie hoch ist der? Ab wann und wie lange gilt er? Das müssen Sie wissen.
Hamm - Es gibt wohl wenige Autofahrer, die nicht auf den 1. Juni hinfiebern. Dann tritt der Tankrabatt in Kraft, der die Fahrt zur Tankstelle weniger schmerzhaft für das Portemonnaie machen soll. Die Preise für Benzin und Diesel sollen nämlich durch die Maßnahme deutlich sinken.
Land | Deutschland |
Kanzler | Olaf Scholz |
Hauptstadt | Berlin |
Tankrabatt 2022: Alles Wissenswerte zum Start am 1. Juni
Kurz vor dem Start stellen sich aber viele Menschen in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland einige Fragen zum Tankrabatt. Wie hoch wird er sein? Wie lange gilt er? Und ab wann sinken die Spritpreise tatsächlich? Wir verraten Ihnen alles, was Sie wissen müssen.
Was ist der Tankrabatt und wie funktioniert er?
Steigende Preise waren in den vergangenen Monaten in vielen Bereichen des Lebens zu beobachten. Besonders betroffen davon war und ist allerdings der Energiesektor. Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat die Kosten für Gas, Strom oder eben Benzin und Diesel im Jahr 2022 noch einmal in die Höhe getrieben. Daher hat die Bundesregierung ein Maßnahmenpaket beschlossen, mit dem die Bürger von den hohen Energiepreisen entlastet werden.
Ein Teil dieses Entlastungspaketes ist der sogenannte Tankrabatt. Denn die Spritpreise in Deutschland haben in den vergangenen Wochen und Monaten Rekordwerte erreicht und sind nach wie vor extrem hoch. Durch die Senkung der Energiesteuer auf den im EU-Raum niedrigst möglichen Satz sollen die Spritpreise zeitlich begrenzt sinken - und das Tanken für Autofahrer deutlich günstiger machen.
Wann kommt der Tankrabatt und wie lange gilt er?
Offiziell tritt der Tankrabatt am 1. Juni 2022 in Kraft. Ab diesem Tag sinkt die Energiesteuer auf Kraftstoffe, was die Spritpreise fallen lassen soll. Nach dem Beschluss von Bundestag und Bundesrat gilt die Maßnahme drei Monate lang. Das bedeutet: Bis zum 31. August müssen für Diesel und Benzin nur die reduzierten Steuersätze gezahlt werden.
Wie hoch ist der Tankrabatt?
Der Liter Benzin soll durch den Tankrabatt rund 35 Cent billiger werden, beim Diesel sollen knapp 17 Cent weniger fällig werden. Die Senkung der Energiesteuer allein macht etwa 30 bzw. 14 Cent aus, wie Bundesfinanzminister Christian Lindner (FPD) angekündigt hatte. Hinzu kommt eine Ersparnis bei der Mehrwertsteuer, die durch den gesunkenen Preis zustande kommt. Bei einem 50-Liter-Tank können Kunden an der Zapfsäule also 17,50 Euro (Benzin) bzw. 8,50 Euro (Diesel) an der Zapfsäule sparen. Der Unterschied des Tankrabatts bei den verschiedenen Kraftstoffarten ist übrigens durch die unterschiedlichen Mindeststeuersätze zu erklären: Für Diesel liegt der Satz höher als für Benzin.

Ab wann sinken die Spritpreise durch den Tankrabatt?
Wer gleich am 1. Juni sein Auto mit günstigerem Sprit volltanken möchte, wird an der Tankstelle wahrscheinlich überrascht sein. Denn die Preise für Benzin und Diesel werden wohl nicht direkt zum Start der Maßnahme sinken, wie auch das Bundesfinanzministerium bereits angekündigt hatte. Der Grund dafür ist, dass die Steuern nicht erst an der Tankstelle bezahlt werden, sondern bereits bei Raffinerien und Tanklagern.
Somit werden die Vorräte der Tankstellen zunächst noch mit Kraftstoff gefüllt sein, der zum alten Steuersatz bezogen wurde. Entsprechend werden die Betreiber ihn auch noch zum alten Preis verkaufen. Der Automobilclub Europa (ACE) rechnet damit, dass nach dem 1. Juni einige Tage vergegen werden, bis die Auswirkungen des Tankrabatts an der Zapfsäule spürbar sein werden.
Sollte man mit dem Tanken warten, bis der Tankrabatt greift?
Viele Autofahrer werden es in den letzten Mai-Tagen vermeiden, ihren Wagen zu betanken - schließlich sollen die Spritpreise in wenigen Tagen ja deutlich sinken. Doch es kann ein großer Fehler sein, mit dem Tanken auf den 1. Juni zu warten. Zum Start des Tankrabatts ist Experten zufolge nämlich damit zu rechnen, dass es an den Tankstellen zu langen Schlangen und möglicherweise auch zu Engpässen kommen kann. Und wer mit leerem Tank von Station zu Station fahren muss, um an Kraftstoff zu kommen, könnte eine böse Überraschung überleben und liegenbleiben. Daher sollten Autofahrer lieber eine kleine Reserve im Tank haben, sie zur Not auch vor dem 1. Juni mit teurerem Sprit auffüllen sollten.
Kommt der Tankrabatt auch beim Bürger an?
Sinn und Zweck des Tankrabatts ist es, die Menschen in Deutschland von den hohen Energiepreisen zu entlasten. Jedoch fürchten Experten, dass die Ölkonzerne die Einsparungen durch die reduzierte Energiesteuer nicht eins zu eins an die Bürger weitergeben. Schließlich sind sie gesetzlich nicht dazu verpflichtet und könnten sie theoretisch auch komplett einbehalten. „Wenn die Bundesregierung zulässt, dass die Mineralölkonzerne auf Kosten der Steuerzahler ihre Bilanzen aufbessern, wäre das ein Skandal“, sagte CDU-Verkehrsexperte Thomas Bareiß der Bild am Sonntag.
ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand forderte die Mineralölkonzerne auf, „die Spielräume für Entlastungen voll auszuschöpfen und an Verbraucher weiterzugeben.“ Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, kündigte gegenüber Bild an, dass seine Behörde die Preisentwicklung an den Tankstellen „aktuell noch intensiver als sonst“ beobachte. Dafür sei die Zahl der Mitarbeiter in dem Bereich aufgestockt worden. Mundt betonte aber auch: „Unsere Möglichkeiten sind begrenzt.“ Aber auch eine weitere Entwicklung könnte dafür sorgen, dass der Tankrabatt quasi verpufft, wie 24hamburg berichtet.