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„Alarmierend“: Giftiges Schwermetall in Spargel aus Supermarkt nachgewiesen

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Von: Hannah Decke

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Weißer und grüner Spargel
Weißer und grüner Spargel sind beliebt bei den Deutschen. Vor allem ersterer landet hierzulande in der Saison oft auf den Tellern. (Symbolbild) © Sebastian Gollnow/dpa

In Spargel aus dem Supermarkt ist giftiges Schwermetall nachgewiesen worden. Die Ergebnisse sind zum Teil „alarmierend“. Rewe hat sofort reagiert.

Hamm - Es ist Spargel-Zeit. In vielen deutschen Haushalten landet das beliebte Gemüse auch in der aktuellen Saison wieder auf den Tellern. Das NDR-Verbrauchermagazin „Markt“ hat Stichproben von Spargel aus Supermärkten untersucht. Die Ergebnisse seien zum Teil „alarmierend“, heißt es in einer Mitteilung des NDR.

In der Sendung (ausgestrahlt am 8. Mai) kauften Mitarbeiter Mitte April in Oldenburg vier Pfund Spargel: bei Rewe, Combi, Metro und an einem Straßenstand. Der Spargel aus den Supermärkten kam aus Griechenland, Spanien und Peru (grüner Spargel). Am Straßenstand wurde regionaler, deutscher Spargel verkauft. In einem Labor ließ das Team des Verbrauchermagazins das Gemüse auf Pestizide, Chlorate und Schwermetalle untersuchen.

„Alarmierend“: Giftiges Schwermetall in Spargel aus Supermarkt nachgewiesen

„Pestizide und Chlorate wurden nicht gefunden, aber die Ergebnisse bei dem Schwermetall Cadmium sind zum Teil alarmierend“, heißt es in der Mitteilung des NDR. Betroffen waren der Spargel aus Spanien (Rewe) und Peru (Metro). Die Proben lagen über dem in Deutschland zulässigen Grenzwert (0,03 mg/kg).

Spargel-HerkunftCadmium-Wert
Spanien0,035 mg/kg
Peru0,066 mg/kg

„Der Spargel hätte so nicht verkauft werden dürfen“, lautet das Fazit von dem Verbrauchermagazin zu dem Testbericht. Die Stichprobe des Spargels aus Deutschland (regionaler Stand) war unauffällig. Zum griechischen Spargel (Combi) machte der NDR lediglich die Angabe, dass dieser so verkauft werden dürfe.

„Cadmium ist ein schweres Gift, was Leber und Nieren schädigen kann, aber auch krebserregend sein kann“, wird Gary Zörner vom Lafu-Labor (Labor für Chemische und Mikrobiologische Analytik) in der Mitteilung zitiert.

Testbericht: Spargel aus dem Ausland mit Schwermetall belastet

Spargel aus dem Ausland wird im Supermarkt oft günstiger angeboten als die regionale Variante. „Dumpingware aus dem Ausland“, nannte Bauernpräsident Joachim Rukwied jüngst die importierten Angebote. Im Test des NDR-Verbrauchermagazins kostete das Pfund Spargel aus Deutschland 5,67 Euro und aus Spanien und Griechenland jeweils 3,99 Euro. Für den grünen Spargel aus Peru zahlte das Magazin 14,67 Euro.

„Viele Bauern haben Angst vor dem Kaufverhalten“, sagte Spargelbauer Ludwig Hengemann zu Beginn der Saison im Gespräch mit wa.de. „In der Branche sind alle nervös.“ Die Spargelbauern beklagen einen hohen Kostendruck, etwa durch den Mindestlohn, und fürchten die billigere Konkurrenz aus dem Ausland.

Schwermetall im Spargel – Rewe lässt Erzeuger aus Spanien „umgehend sperren“

Zurück zum Spargel-Test des NDR. Wieso solch hoch belastetes Gemüse überhaupt in den Verkauf gehen kann, fragt das Verbrauchermagazin in dem Bericht. Gary Zörner: „Dass oft Höchstwerte überschritten werden, liegt auch daran, dass viel zu wenig kontrolliert und gemessen wird.“

Eine Sprecherin der Metro Deutschland versicherte dem NDR, dass in Zukunft schärfere Testungen bei den Lieferungen aus Peru erfolgen würden. Rewe teilte auf Nachfrage mit, der Supermarkt habe „umgehend den Erzeuger sperren lassen und Felduntersuchungen beauftragt“. Interne Proben hätten keine Cadmium-Befunde ergeben.

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