Solarthermie statt Gasheizung: Lohnt sich das bei hohen Energiepreisen?
Mit Solarthermie heizen statt die Heizung mit Erdgas zu betreiben: 2022 sind die Energiepreise sehr hoch. Viele Hausbesitzer suchen Alternativen. Lohnt sich Sonnenenergie?
Hamm - Die hohen Energiepreise lassen 2022 viele Hausbesitzer und jeden, der bauen oder sanieren möchte, nach Alternativen zur Gasheizung suchen. Ein Schritt in die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl wäre die Solarthermie. Doch lässt sich damit das Zuhause ausreichend heizen? Und welche Kosten kommen auf Hausbesitzer zu?
Hohe Energiekosten: Lohnt sich Solarthermie als Alternative zur Gasheizung?
Solarthermie bietet sich zunächst einmal als Alternative zur Öl- oder Gasheizung an, da direkt aus Sonnenenergie Wärme erzeugt wird. Es findet keine Umleitung über die Wandlung in Strom statt. Stattdessen werden die Wärmeträger der Solarthermie-Anlage durch die Sonne erhitzt und die Wärme wird in die Anlage eingespeist. Dazu werden Solarkollektoren etwa auf dem Dach angebracht und die Sonnenenergie erhitzt etwa das Trinkwasser oder wird für die Heizung genutzt. Dadurch können Energiekosten gesenkt werden.
Solarthermie hat den Nachteil, dass die gewonnene Wärme aktuell nicht über lange Zeit gespeichert werden kann. Die Verbraucherzentrale sagt dementsprechend, dass eine Anlage nur dann sinnvoll ist, wenn der Haushalt die erzeugte Wärme zum großen Anteil auch selbst verbraucht. Laut Utopia.de ist das der Fall, wenn in dem Haus mindestens drei Personen wohnen, und die Größe der Sonnenkollektoren der Haushaltsgröße angepasst ist.
Wie funktioniert Solarthermie und lohnt die Technik für meinen Haushalt?
Besonders gut funktioniert Solarthermie in den Sommermonaten, also leider in den Monaten, in denen wenig geheizt werden muss. In den Wintermonaten benötigt die Anlage oft eine weitere Heizung, sodass Sie etwa Ihre noch vorhandene Öl- oder Gasheizung umrüsten können.
Gut geeignet ist Solarthermie hingegen für das Erhitzen von Warmwasser - allerdings laut der Verbraucherzentrale eher nicht für kleine Haushalte bis zu zwei Personen.
Für die Trinkwasser-Erwärmung berechnet die Verbraucherzentrale eine Solaranlagen-Größe von 3 bis 5 m² und einen 300 bis 400 Liter großen Solarspeicher. Wenn die Solarthermie-Anlage auch zur Heizungsunterstützung von 10 bis 12 m² und einen 600 bis 800 Liter Kombispeicher.
Die Vorteile einer Solarthermie-Anlage als Alternative zu Gasheizung oder Ölheizung:
- Eine gewisse Autarkie, weil die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduziert wird.
- Bei hohen Energiepreisen werden Kosten gespart.
- Auch bei reiner Nutzung für Warmwasser werden Stromkosten gesenkt, etwa bei der Waschmaschine.
- Der CO2-Ausstoß des Haushalts wird gesenkt.
Die Nachteile von Solarthermie im Vergleich zu herkömmlichen Heizarten
- Solarthermie funktioniert am besten im Sommer, also in dem Zeitraum, in dem wenig geheizt werden muss.
- Im Winter muss zusätzlich geheizt werden, etwa als Kombination mit einer Wärmepumpe, Holz- oder Pellet-Ofen oder Öl- oder Gasheizung.
- Für die Installation muss ein Rohr vom Dach bis zum Solarspeicher geführt werden.
Die gute Nachricht: Solarthermie wird 2022 noch gefördert und ist zudem nicht so stark nachgefragt, wie Photovoltaik-Anlagen. Die Preise stagnieren laut Verbraucherzentrale. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) fördert Solarthermieanlagen, wenn sie „ überwiegend der Warmwasserbereitung und/oder Raumheizung, der Kälteerzeugung oder der Zuführung der Wärme/Kälte in ein Wärme- oder Kältenetz dienen.“
Förderung von Solarthermie: In diesen Fällen zahlt das Bafa
Die Förderung des Bafa beträgt bis zu 30 Prozent der förderfähigen Kosten. Die Anlagen müssen dafür das europäische Zertifizierungszeichen Solar Keymark tragen. Weitere Voraussetzung für die Förderung von Solarthermieanlagen finden Sie beim Bafa selbst.
Wichtig dabei ist, dass bestimmte Anlagen nicht vom Bundesamt gefördert werden. Etwa, wenn der Kollektorenertrag nicht ausreicht oder etwa Schwimmbadabsorber bei denen die Kollektoren keine transparente Abdeckung auf der Frontseite haben.
Aufgrund der hohen Energiepreise sollen Verbraucher entlastet werden durch eine Einmalzahlung - doch wann. Günstiger wird es so bald nicht mehr werden: Die Kosten explodieren. Auch für Lebensmittel steigen die Preise - Milch hat einen historischen Höchstwert erreicht.