Diskussion um Datenschutzrichtlinie
WhatsApp-Alternative Signal: Zwei Promis raten zu diesem Messenger
WhatsApp ändert seine Datenschutzrichtlinie, viele Nutzer suchen Alternativen. Eine davon: Signal. Der Messenger hat (mindestens) zwei prominente Befürworter.
Hamm - Erneut ist WhatsApp in den Schlagzeilen. Dass der Messanger-Dienst nicht der sicherste und aus Sicht von Datenschützern nicht der beste sein mag, ist keine Überraschung. Zumal es jetzt durch die Aktualisierung von Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinie zu erneuten Diskussionen darüber kommt, ob es geeignete und bessere Alternativen zu WhatsApp gäbe. Über eine wird aktuell vermehrt gesprochen: Signal.
Messenger | Signal |
Entwickler | Signal Foundation |
Lizenz | GPLv3 (Clients), AGPLv3 (Server) |
Betriebssystem | Android, iOS, Windows, macOS, Linux (64-Bit) |
Bei Signal handelt es sich um einen freien, verschlüsselnden Messenger der gemeinnützigen Signal-Stiftung. Und neu ist es nicht. US-Whistleblower Edward Snowden schrieb bereits am 2. November 2015 auf Twitter: „Ich nutze Signal jeden Tag.“ Tesla-Chef Elon Musk schrieb: „Nutzt Signal.“
Alternative zu WhatsApp: Signal achtet mehr auf die Privatsphäre der Nutzer
Auch dort die Nachrichten zwar mit demselben Protokoll verschlüsselt werden wie bei WhatsApp, heißt: Weder der Betreiber noch Geheimdienste oder Kriminelle können dabei mitlesen. Aber: WhatsApp leitet jede Menge Metadaten (auch) an seinen Mutter-Konzern Facebook weiter.
Signal tut das nicht. Die mögliche Alternative zu WhatsApp legt deutlich mehr Wert auf die Privatsphäre der Nutzer. Verschlüsselt wird dort nämlich nicht nur der Inhalt der Nachrichten, sondern auch der Absender, den Signal für die Übermittlung der Nachricht nicht kennen muss. Der Messenger setzt laut Chip.de auf ein zeitlich begrenztes Zertifikat. Dieses werde erst beim Empfänger entschlüsselt.
I use Signal every day. #notesforFBI (Spoiler: they already know) https://t.co/KNy0xppsN0
— Edward Snowden (@Snowden) November 2, 2015
Ansonsten muss ein Nutzer bei Signal im Vergleich zu WhatsApp kaum Einschränkungen hinnehmen: Gruppenchats, Video-Anrufe (verschlüsselt) für bis zu fünf Personen, selbst zerstörende Nachrichten, Senden und Teilen von Bildern, Videos oder anderen Dokumenten sind bei Signal ebenfalls möglich. Es gibt auch eine Desktop-Version. Wie man sich derweil bei WhatsApp in vier Schritten mehr Privatsphäre sichert, beantwortet tz.de*.
WhatsApp kündigt geänderte Datenschutzrichtlinie an
Der „Schöpfer“ von der WhatsApp-Alternative Signal und Mitbegründer der Signal Foundation ist der US-amerikanische Unternehmer, Kryptograf und Computer-Sicherheitsforscher Moxie Marlinspike.
WhatsApp hat hingegen eine geänderte Datenschutzrichtlinie ankündigt, die am 8. Februar in Kraft treten soll. Für viele Nutzer ein alarmierendes Signal. Das Gute: In der für die EU und Großbritannien geltenden, überarbeiteten Richtlinie soll es keine Änderungen geben, die das Teilen von Daten mit anderen Facebook-Unternehmen betreffen, wie ein Whatsapp-Sprecher erklärt.
Global sieht es jedoch anders aus. Denn für den Rest der Welt gilt eine andere Datenschutzrichtlinie. Außerhalb der EU fließen Whatsapp-Nutzerdaten an Facebook zu Werbezwecken oder zur Verbesserung von Produkten - allerdings bereits seit dem Jahr 2016. Zuletzt hatte WhatsApp mit einer neuen Funktion die Speichernutzung überarbeitet. Dazu tappen immer wieder Nutzer in eine WhatsApp-Falle und fallen auf Betrüger herein. *tz.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.
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