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Schimmel am Brot: Können Sie es noch essen?

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Von: Daniel Schinzig

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Am Brot hat sich ein bisschen Schimmel gebildet. Können Sie es noch essen, wenn man die schimmelige Stelle abschneidet? Oder ist das gefährlich?

Hamm - Marmelade, Käse, Wurst, Nutella: All das ist auf dem Brot gern gesehen. Ganz im Gegenteil zu Schimmel. Ist das Brot befallen, schmeißen es viele Leute weg. Einige Hartgesottene aber verwenden es trotzdem noch. Gerade, wenn sich nur an einem kleinen Teil der Backware Schimmel befindet, wird es großzügig weggeschnitten und das Brot dann noch verzehrt. Aber kann man das wirklich so einfach machen? Oder gefährdet man seine Gesundheit?

Schimmel am Brot: Kann ich es trotzdem noch essen?

Kurz und knapp: Lassen Sie es bleiben. Ja, Lebensmittel sollen nicht verschwendet werden. Aber ist das Brot vom Schimmel befallen, dann ab damit in den Mülleimer. Denn Schimmelsporen breiten sich rasend schnell im Brot aus. Auch, wenn der Schimmel nur an einem kleinen Stück sichtbar ist, heißt das nicht, dass nicht noch viel mehr bereits kontaminiert ist.

Nun ist es aber so, dass man oft gar nicht freiwillig schimmelige Lebensmittel verspeist. So eine Scheibe Brot ist schnell mal achtlos gegriffen, geschmiert und verzehrt. Und erst dann bemerkt man die unappetitlichen Flecken auf den noch übrigen Scheiben. Was nun? In Panik geraten und im Kreis rennen? Den Notruf wählen?

Seien Sie unbesorgt. Wie so häufig macht die Menge das Gift. In der Regel werden Sie nur kleine Mengen an Schimmel konsumiert haben. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dann einfach gar nichts passiert. Unser Immunsystem sorgt in der Regel dafür, dass Schimmelpartikel einfach verdaut und ausgeschieden werden.

Schimmel am Brot: Auf diese Symptome sollten Sie achten

Wenn aber doch eine größere Menge an Schimmel verspeist wurde, kommen wir meist nicht ganz ungeschoren davon. Dann kann es zu einer Magenverstimmung, zu Durchfall und Erbrechen kommen. In diesem Fall soll man Kohletabletten einnehmen. Empfohlen wird die Einnahme von zwei bis vier Tabletten, drei- bis viermal täglich. Das hilft dabei, die Gifte und Keime im Magen zu binden und auszuscheiden. Außerdem: Viel Wasser und ungesüßte Kräutertees trinken.

Bestimmte Personengruppen sind allerdings besonders gefährdet und sollten nach dem Verzehr von Schimmel den Arzt aufsuchen. Das betrifft Kinder, Schwangere, Diabetespatienten und Menschen mit schwachem Immunsystem. Hier ist es wichtig, dass das Gift so schnell wie möglich aus dem Körper gespült wird. Wie unter anderem praxisvita.de berichtet, kann der Arzt bei einer akuten Schimmelpilz-Vergiftung auch einen Darmeinlauf durchführen. So kann das Aufnehmen der Gifte aus dem Darm verhindert werden. Um Folgeschäden der Leber auszuschließen, sollten in diesem Fall auch die Blutwerte kontrolliert werden.

In den meisten Fällen wird es sich beim Verzehr von Schimmel um eine einmalige Situation handeln. Doch sollte es aus irgendeinem Grund dazu kommen, dass man über einen längeren Zeitraum Schimmel zu sich nimmt, ist besondere Vorsicht geboten. In diesem Fall kann es zu Leber- und Nierenschäden kommen. Sogar eine Krebserkrankung ist denkbar.

Immer wieder kommt es zu Rückrufen von Lebensmitteln. Und hier ist oft nicht Schimmel Schuld. Hersteller Bad Dürrheimer hat beispielsweise eines seiner Produkte aus dem Verkauf genommen, weil die Verpackungen fehlerhaft waren und es zu unangenehmen Gerüchen kam. In einer Wurst der Marke „ja!“ wiederum wurden Plastikfremdkörper entdeckt.

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