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WLAN-Router nachts ausschalten spart Strom - doch es gibt auch Nachteile

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Von: Daniel Schinzig

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Aktuell suchen viele Verbraucher nach Wegen, Strom zu sparen. Bringt es etwas, den WLAN-Router zeitweise auszuschalten? Ja, aber man muss abwägen.

Hamm - Bei den meisten Menschen geht es nicht mehr ohne Internet. Ob Arbeit, Streaming oder Shopping: Wir sind nahezu rund um die Uhr online. Nahezu, aber nicht immer. Und das könnte man im Angesicht der steigenden Stromkosten doch nutzen, um Geld zu sparen, oder? Einfach in der Zeit, in der man gerade kein Internet benötigt, den WLAN-Router ausschalten. Ist es wirklich so einfach? Wie viel Geld kann man durch diese Maßnahme sparen? Und gibt es auch Nachteile?

WLAN-Router nachts ausschalten spart Strom - aber es hat auch Nachteile

Das Wichtigste zuerst: Ja, wer zum Beispiel nachts den WLAN-Router vom Strom trennt, kann tatsächlich Geld sparen. Allerdings nicht das meiste: Je nach Stromverbrauch des Routers ist eine Ersparnis von rund 5 bis 22 Euro drin. In Zeiten, in denen die Menschen aber ganz genau hinschauen, wie viel Energie sie verbrauchen, ist sicher auch diese geringere Summe ein Grund, über die Maßnahme nachzudenken.

Zumal es neben dem finanziellen Aspekt auch noch weitere Gründe gibt, dem WLAN-Router mal eine Pause zu gönnen. Die Redaktion von chip.de hat einige Gründe gesammelt. So ist ein Aspekt der Umweltschutz. Ein ab und an ausgeschalteter Router produziert weniger Elektrosmog. Und auch in puncto Sicherheit ist es nicht verkehrt, nicht dauerhaft online zu sein. Zwar haben es Cyber-Kriminelle meistens nicht auf Privathaushalte abgesehen, aber ausgeschlossen werden kann ein Online-Angriff nie. Wer aber nachts nicht online ist, bietet auch keine Angriffsfläche.

Und dann wäre da noch ein Punkt, den die meisten Menschen am liebsten ausblenden möchten: Strahlenbelastung. Zwar ist bis heute nicht klar, welche Auswirkungen die Strahlung der kabellosen Technik auf den menschlichen Körper hat. Aber die Zeit, in der man der Strahlung ausgesetzt ist, zu reduzieren, kann sich ganz bestimmt nicht negativ auf die Gesundheit ausüben.

Strom sparen: Dann sollten Sie den WLAN-Router ausschalten

Natürlich eignen sich gewisse Zeiten, den WLAN-Router auszuschalten, besser als andere. Wer gerade im Homeoffice sitzt oder seine Lieblingsserie streamt, sollte nicht unbedingt den Stecker vom Gerät ziehen. Aber nachts, wenn alle schlafen, würde es sich durchaus anbieten. Denn wer eh nicht wach ist, braucht auch nicht online zu sein.

Eine gute Angewohnheit kann es auch sein, den WLAN-Router auszuschalten, wann immer man das Haus verlässt und keiner mehr da ist. Und wenn man für längere Zeit in den Urlaub fährt, sollte das Gerät ohnehin vom Strom genommen werden. Chip.de hat auch noch einen weiteren Tipp: Verbraucher können am Wochenende gezielt einen Offline-Tag einlegen. Dann kann der Router ausbleiben, und man selbst hat mehr Zeit für die „echte“ Welt.

Doch so schön das alles klingt: Es gibt auch Nachteile, wenn man den WLAN-Router ausschaltet. Und die sind gar nicht einmal ohne. So ist man während dieser Zeit wahrscheinlich auch nicht mehr per Telefon erreichbar, da in der Regel auch das Telefon mit dem Router verbunden ist. Das mag zwar auch für Entspannung sorgen, aber man ist eben auch nicht im Falle eines Notfalls an den Hörer zu bekommen.

WLAN-Router ausschalten: Das sind die Nachteile

Dann ist da noch die Sache mit den Updates. Denn viele Geräte werden mittlerweile nachts upgedatet. Ohne Internetverbindung wird das aber schlecht klappen. Wer darüber hinaus Smart-Home-Geräte im Einsatz hat, hat noch weitere Probleme. Denn die funktionieren mit nachts ausgeschaltetem WLAN-Router schlicht nicht. Das war es mit der Verlässlichkeit des Alexa-Weckers oder mit dem vorgeheizten Kaffee.

Außerdem kann der Provider davon ausgehen, dass der Anschluss gestört ist, wenn der Router vom Netz genommen wurde. Das kann dazu führen, dass die Bandbreite heruntergeregelt wurde. Und ein letzter Punkt: Router sind für den Dauerbetrieb ausgelegt. Wer das Gerät ständig ein- und ausschaltet, riskiert Verschleißerscheinungen. Die Haltbarkeit des Routers könnte verringert werden.

Man muss also abwägen, was man tut. Klar ist: An unserem Nutzerverhalten wird sich etwas ändern. Ein Energiesparplan bringt ab September sogar neue Verbote. Und das ist nicht die einzige Änderung, die der September mit sich bringt.

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