Reifen schrittweise wechseln: Checkliste, Werkzeuge und Zeitpunkt
Reifenwechsel steht im Frühjahr 2023 wieder an. Wer das selber tut, sollte eine Checkliste beachten. Schritte, Werkzeug und Alternativen erklärt.
Hamm - Der Frühling ist in Deutschland eingekehrt und somit steht erneut der Reifenwechsel an. Wer sich strikt an die sogenannte „O-bis-O-Regel“, Oktober bis Ostern, hält, dürfte in den kommenden Wochen zum Werkzeug greifen. Reifenwechsel sind schnell gemacht, wenn man eine nützliche Checkliste mitsamt Werkzeugen und einzelnen Schritten beachtet. Ein kostenpflichtiger Termin in der Werkstatt ist nicht nötig.
Reifen schrittweise wechseln: Werkzeug, Checkliste und richtiger Zeitpunkt
Winterreifen werden von Oktober bis Ostern gefahren - so lautet zumindest das gängige Sprichwort. Sinken Temperaturen nachts nicht mehr dauerhaft unter die Fünf-Grad-Grenze, ist ein Wechsel hin zu Sommerreifen durchaus sinnvoll. Im Frühjahr bedeutet das, durchaus noch einmal zu warten. Denn zum März-Ende soll es noch einmal bitterkalt werden in NRW und großen Teilen Deutschlands.
Wer sich einen kostenpflichtigen Werkstatttermin ersparen möchte, legt beim Reifenwechsel selber Hand an. Folgende Dinge, die TÜV-Nord im Gespräch mit wa.de bestätigte, werden beim Reifenwechsel benötigt:
- Arbeitshandschuhe
- Drehmomentschlüssel
- gutes Radkreuz
- Reserverad
- Wagenheber
- Warnweste
Reifenwechsel in mehreren Schritten: Fahrzeug richtig anheben und Gang einlegen
Liegen die Materialien bereit, kann der Reifenwechsel beginnen. Das Fahrzeug sollte auf einer ebenen Fläche abgestellt werden. Die Handbremse wird an- und ein Gang eingelegt. Dann werden mit einem Radkreuz die Radschrauben kreuzweise gelockert, ehe das Fahrzeug mit einem Wagenheber angehoben wird. An welcher Stelle der Wagenheber angelegt werden soll, steht zumeist in der Gebrauchsanweisung des Fahrzeugs.

Dieses wird soweit angehoben, bis das zu wechselnde Rad minimal in der Luft steht. Die Radschrauben werden nun kreuzweise gelöst. Dabei sollte das Rad so gedreht werden, dass die obere Schraube das Rad bis zum Schluss hält. Nun kann das Rad vorsichtig herausgezogen und markiert werden. Schließlich soll es im Oktober an eben jener Stelle erneut montiert werden.
Ist der Sommerreifen angebracht, werden die Radschrauben erneut kreuzweise leicht zugezogen, ehe das Fahrzeug gesenkt wird, bis der Reifen minimal auf dem Boden steht. Nun werden die Schrauben mit dem Drehmoment-Schlüssel zugezogen. Dieser muss zuvor eingestellt werden. Infos zum Drehmoment stehen im Bordbuch des Fahrzeugs.
Ganzjahresreifen als Alternative: Nicht für alle Autofahrer eine gute Idee
Wer keine Lust auf zweimalige Reifenwechsel jährlich hat, kann auf Ganzjahresreifen zurückgreifen. Die Allwetterreifen sind nützlich, allerdings nicht für alle. „Die Reifen werden nie ganz an die Leistungen der Winter- bzw. Sommerspezialisten heranreichen. Trotzdem können sie für wenig genutzte Zweitwagen oder Menschen, die generell nicht oft fahren, durchaus eine Option sein“, sagte Claas Alexander Stroh von TÜV Nord gegenüber wa.de.
Allerdings sollten Ganzjahresreifen hauptsächlich im innerstädtischen Bereich genutzt werden. Lange Strecken außerorts sollten mit Sommer- oder Winterreifen zurückgelegt werden. „Mit ihnen sind die Bremswege bei extremen Witterungsbedingungen kürzer. Darüber hinaus sind Geräuschpegel und Verschleiß bei Allwetterreifen höher“, so Stroh weiter. Ohnehin gilt Vorsicht beim Reifenkauf. 2022 wurden einige aufgrund eines Produktionsfehlers zurückgerufen.