Reifen entsorgen: Wie Autobesitzer jetzt richtig handeln können
Es ist Zeit für den Wechsel auf Winterreifen. Sind sie abgefahren, müssen neue her. Wie werden die alten Reifen richtig entsorgt? Bei Fehlern droht Bußgeld.
Hamm - O bis O, von Oktober bis Ostern - diesen Merkspruch für die Zeit der Winterreifen kennt wohl jeder Autofahrer. Wer die Reifen für die kalte Jahreszeit im Herbst noch nicht drauf hat, sollte sich sputen. Der erste Wintereinbruch kommt bekanntlich früher als man denkt.
Jedes Jahr im Herbst stellt sich vor dem Reifenwechsel die bange Frage: Reicht es noch? Mit „es“ ist das Profil gemeint. Gesetzlich vorgeschrieben ist in Europa eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern, doch wer im Schnee schon einmal einen Berg hinauffahren musste, weiß: Gesetze helfen nicht weiter. Was hilft, ist eine gute Gummi-Mischung der Reifen und vor allem: Profil. Je tiefer es ist, desto besser. Der ADAC empfiehlt bei Winter- oder Ganzjahresreifen mindestens vier Millimeter.
Reifen richtig entsorgen: Was Autofahrer wissen müssen
An Winterreifen sollte niemand sparen, denn mit der Zeit verlieren sie ihre Wintereigenschaften. Nach vier Jahren sollte man genauer hinsehen, ob man die Pellen nicht doch besser austauscht. Das ist zwar nicht billig und mit Aufwand verbunden, doch das sichere Durchkommen auf den Straßen sollte das wert sein, vor allem mit Blick auf die erstaunliche Wetter-Prognose für den Winter 2022.
Aber was genau macht man mit den alten Winterreifen? Wie entsorgt man sie? Wer den Reifenwechsel in der Werkstatt vornehmen lässt, dem stellen sich diese Fragen nicht. Wer selbst Hand anlegt, muss sich allerdings auch selbst um die richtige Entsorgung kümmern. Das Wichtigste zuerst: Altreifen gehören nicht in den Hausmüll. Reifen bestehen nämlich nicht nur aus Gummi, sondern aus bis zu 200 verschiedenen Materialien, die mit Rücksicht auf die Umwelt getrennt werden müssen.
Wer eine nicht fachgerechte Entsorgung auf eigene Faust versucht, macht sich unter Umständen sogar strafbar und muss hohe Bußgelder befürchten. In Nordrhein-Westfalen etwa sind für die illegale Behandlung, Lagerung oder Ablagerung von bis zu fünf Altreifen 80 bis 200 Euro fällig. In anderen Bundesländern ist es teils deutlich teurer, vor allem bei einer größeren Menge an falsch entsorgten Reifen. Dazu zählt auch das Ablegen oder gar Vergraben von Altreifen im eigenen Garten oder in der Natur.
Entsorgung von Autoreifen: An diesen Stellen ist sie möglich
Der richtige Weg, die alten Winterreifen loszuwerden, führt also nicht in die Natur, sondern zu diesen Stellen:
- Recyclinghof/Wertstoffhof
- Reifen- oder Autohändler
- spezialisierter Verwertungsbetrieb für Altreifen
Zertifizierte Altreifenentsorger gibt es nicht in jeder Stadt und in jedem Kreis. Eine Internetseite zeigt die spezialisierten Verwertungsbetriebe für Altreifen in Ihrer Nähe. Einfacher ist es beim Reifenhändler: Wer neue Reifen kauft, kann die alten zur kostenfreien Entsorgung dort abgeben. Gegen eine Gebühr lassen sich alte Reifen dort in der Regel auch ohne Neukauf entsorgen.
Geld muss man auch zahlen, wenn man seine alten Reifen zum Recyclinghof oder Wertstoffhof bringt. Die Gebühren für die Verwertung sind nicht einheitlich, liegen in der Regel aber zwischen 8 und 15 Euro pro Reifen.
Oktober bis Ostern - das gilt nicht nur für Winterreifen, sondern (zumindest fast) auch für die Winterzeit. Wann werden die Uhren 2022 wie umgestellt? Hat das Konsequenzen? Autofahrer müssen übrigens auch den Führerschein-Umtausch im Blick behalten. Er ist Pflicht. Jetzt rückt die nächste Frist für weitere Jahrgänge näher.