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Photovoltaik-Anlage auf dem Balkon: Wie viel Geld lässt sich damit sparen?

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Von: Simon Stock

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Mit kleinen Photovoltaik-Anlagen für den Balkon kann man Strom für das eigene Zuhause produzieren. Damit lässt sich zugekaufte Energie reduzieren und Geld sparen. Aber wie viel?

Hamm - Solarstrom vom Balkon direkt in die eigene Steckdose - die Idee eines solchen Sonnenkraftwerks für Daheim ist angesichts horrender Energiepreise für viele Menschen gerade besonders reizvoll. Die sogenannten Stecker-Solargeräte gelten als sicher und lohnen sich finanziell. Wie viel Geld lässt sich mit ihnen sparen - und ab wann lohnt sich der Kauf?

TechnologiePhotovoltaik
WirkungUmwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie

Photovoltaik-Anlagen für den Balkon: Spart man mit Stecker-Solar Geld?

Mini-Photovoltaik-Anlagen für den Balkon erfreuen sich großer Beliebtheit - in manchen Regionen ist der Markt sogar wie leergefegt. Der Grund liegt auf der Hand: Eine PV-Anlage für den Balkon oder die Terrasse ist im Gegensatz zu großen Solar-Panels für Dächer schnell installiert und mit wenig Behördenaufwand verbunden.

Stecker-Solargeräte sind günstiger als ausgewachsene Photovoltaik-Anlagen (Leistung zwischen 3 und 20 Kilowatt) und auch ein für Mieter zugänglicher Weg, Strom für den Eigenbedarf zu produzieren. Denn Stecker-Solar ist grundsätzlich geeignet für Wohnungen mit Balkon, Terrasse, Dachfläche über der Wohnung oder vor dem Fenster, ein Garagendach oder einer zur Sonne ausgerichteten Außenwandfläche. Beim Umzug lässt sie sich das Gerät einfach mitnehmen.

An sonnigen Tagen produzieren Mini-Solarsysteme in der Regel genug Strom, um einen wesentlichen Teil der Grundlast und der Mittagsspitze eines Haushaltes zu decken. Ein Standardsolarmodul mit 380 Watt Leistung, das - ohne Schatten - an einem Südbalkon montiert wurde, liefert etwa 280 Kilowattstunden Strom pro Jahr.

Stecker-Solargeräte für Zuhause: Ersparnis von 56 Euro pro Jahr

Diese Strommenge entspricht etwa dem jährlichen Verbrauch eines Kühlschranks und einer Waschmaschine in einem Haushalt mit zwei Personen. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 28 Cent bringt das eine jährliche Ersparnis von rund 56 Euro. Ein Stecker-Solargerät mit Standard-Modul kostet etwa 350 bis 600 Euro. Es dauert also 6 bis 9 Jahre, bis sich nach Rechnung der Verbraucherzentrale Ihre Anschaffung über die Einsparung bezahlt macht. Dabei können Solarmodule 20 Jahre und länger Strom produzieren.

Experte Martin Kutscher aus Soest (NRW) nennt andere Zahlen. Nach rund dreieinhalb Jahren überholt nach seiner Erfahrung die Ersparnis bei den Stromkosten die Investitionssumme von rund 800 bis 1000 Euro für Solar-Panels samt Gestell, Wechselrichter und Versandkosten. Kurz: Die Anschaffung einer Mini-PV-Anlage amortisiert sich früher.

Mini-Photovoltaik-Anlagen für den Balkon gut für die Umwelt

Balkon-Solarenergie
Balkon-Solarenergie: Die Mini-Kraftwerke müssen bei den Stadtwerken angemeldet werden. © Peter Dahm/soester-anzeiger.de

Wer eine Mini-Photovoltaik-Anlage betreibt, reduziert nicht nur die Stromrechnung, sondern tut auch der Umwelt etwas Gutes: Auf 20 Jahre gerechnet spart das Mini-Solarsystem etwa 2,5 Tonnen CO2-Ausstoß.

Der Ertrag von Stecker-Solargeräten und somit ihre Wirtschaftlichkeit sind jedoch von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehören die Anschaffungskosten, die Ausrichtung des Moduls und möglichst wenig „Verschattung“ - also eine möglichst lange Zeit unter direkter Sonneneinstrahlung. Im Klartext: Wer seine Solar-Panels versteckt, wird die Spar-Effekte reduzieren. Die beste Ausrichtung ist nach Südwest bis Südost. Selbst im Winterhalbjahr gibt es noch Strom.

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