Pesto im Test: Viele bekannte Marken fallen durch
Grünes Pesto macht viele Gerichte im Handumdrehen zum Leckerbissen. Viele bekannte Marken überzeugen im Test aber nicht. Die Ergebnisse sind ernüchternd.
Hamm - Pesto ist eine magische Paste. Es macht langweilige Gerichte im Handumdrehen zu Leckerbissen. Besonders gut macht sich Pesto natürlich auf Nudeln, doch auch als Brotaufstrich oder als Würze im italienischen Nudelsalat schmeckt es prächtig.
Pesto gibt es in vielen Geschmacksrichtungen - beliebt sind vor allem die grüne Variante mit Basilikum, aber auch das klassische rote Pesto. Kunden haben im Supermarkt und Discounter oft eine riesige Auswahl. Nicht nur an weiteren Pesto-Varianten, sondern auch an Marken. Neben günstigen Eigenmarken ab rund 99 Cent findet man hier auch teure Marken-Produkte für mehr als 6 Euro pro Glas.
Grünes Pesto im Test: Beliebte Marken fallen durch
Im Dschungel der vielen Angebote sind kritische Verbraucher-Magazine wie Stiftung Warentest oder Ökotest wichtig. Sie überprüfen immer wieder auch Teile unserer Ernährung anhand harter Kriterien und veröffentlichen die Ergebnisse in Testberichten.
Die Experten der Stiftung Öko-Test haben 20 grüne Pesto-Marken untersucht. Die Produkte wurden nicht nur auf Geruch und Geschmack überprüft, sondern auch im Labor auf Schadstoffe untersucht. Die Ergebnisse waren ernüchternd. Am Ende fielen mehr als die Hälfte der Pestos (12 von 20) durch. Neunmal gab es die Note „ungenügend“ und dreimal die Bewertung „mangelhaft“. Die beiden besten Pestos im Test schneiden gerade einmal „befriedigend“ ab: Buitoni Pesto Basilico und Ppura Genovese Pesto Bio.
Pesto im Test: Rückstände von Mineralöl und Pestiziden
Die Verlierer des Tests vom Juni 2020 enthielten Mineralöl, Weichmacher und Pestizide – oder gleich alles davon. Immerhin: Nach dem strengen Urteil der Experten waren die meisten Pestos „geschmacklich in Ordnung und frei von Fehlern wie einem dumpfen oder schimmeligen Geschmack“. Unter den großen Verlierern, die mit Note 6 abschnitten, befanden sich auch beliebte und bekannte Marken:
- Barilla Pesto alla Genovese
- Bertolli Pesto Verde (Unilever)
- Alnatura Bio Pesto Verde
- De Cecco I Sughi Pesto alla Genovese
Auch 16 von 19 Olivenölen fielen beim Öko-Test durch. Selbst der Testsieger („sehr gut“) hat einen großen Makel.
Die Tester des österreichischen Vereins für Konsumenteninformation (VKI) kamen im September 2021 zu ähnlichen Ergebnissen. Sie fanden in einigen der getesteten 13 grünen Pestos Rückstände von Mineralöl und Pestiziden. Immerhin zückten die Nahrungsmittel-Experten dreimal die Note „gut“, und zwar für Testsieger Bio-Pesto alla genovese von Spar Natur pur sowie Gustoni Pesto Basilico und das Ja! Natürlich Pesto Genovese. Diese Bio-Produkte gehörten zu den teuersten des Tests.
Pesto im Test: Hersteller tricksen bei Inhaltsstoffen
VKI-Tester fanden auch heraus, dass einige Hersteller für ihr Pesto billigere Ersatzprodukte verwerteten. Demnach wurde Olivenöl durch kostengünstigeres Sonnenblumenöl ersetzt. Statt echtem Parmesan und Pecorino wurde eine andere Käsesorte untergemischt oder die eigentlich fest zu einem echten Pesto gehörenden Pinienkerne durch Cashewkerne ersetzt. Geschmacklich kamen die Pestos besser weg als bei der Inhaltsanalyse. Ein Doppelplus im Punkt „Expertenverkostung“ gab es für Pesto Basilico von Gustoni, Pesto alla Genovese von Barilla und Pesto con Basilico Genovese DOP von Anfosso.
Die Bezeichnung „Pesto“ stammt übrigens vom italienischen „pestare“ für zerstampfen oder zerstoßen. Traditionell wurde Pesto im Mörser zubereitet, damit sich die Aromen der ätherischen Öle optimal entfalten.
Ein Rückruf für Nudeln ist gestartet. Die Produkte können Salmonellen enthalten. Die Symptome sind sehr unangenehm - und die Erkrankung ist ansteckend.