Rewe trennt sich von Payback: Supermarkt soll eigenes Bonus-System bekommen
Eine Frage werden Kunden von Rewe oder Penny künftig nicht mehr hören: „Haben Sie eine Payback-Karte?“ Geplant ist ein neues Bonussystem.
Hamm - Vor dem Bezahlen an der Kasse schnell die Payback-Karte aus dem Portemonnaie holen und scannen - das gehört für viele Kunden von Rewe zum Einkaufen dazu. In Zukunft wird das nicht mehr gehen. Der Lebensmittelkonzern, zu dem auch der Discounter Penny gehört, beendet die Kooperation mit dem Anbieter des Bonusprogramms zum 31. Dezember 2024.
Bonusprogramm | Payback |
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 2000 |
Sitz | München, Deutschland |
Rewe trennt sich von Payback: Supermarkt geht eigenen Weg
Payback und die Rewe Group haben ihre Partnerschaft zwar vertraglich verlängert, wie das Unternehmen auf Anfrage von wa.de bestätigte. Allerdings nur um zwei Jahre bis Ende 2024. Danach werde der Konzern „andere und/oder eigene Wege gehen“, sagte eine Sprecherin des Handels- und Touristikkonzerns Rewe.
Heißt: Nach der Trennung von Payback wird Rewe ein eigenes Bonusprogramm zur Kundenbindung aufbauen. Der große Vorteil für den Konzern: Er hätte damit einen viel direkteren Zugriff auf die lukrativen Kundendaten und damit größere Möglichkeiten für eine Individualisierung seiner Angebote als bislang. Wie das Rewe-eigene System funktionieren und wie es heißen soll, ist noch nicht bekannt.
Bei den Vertragsverhandlungen zwischen Rewe und Payback ging es genau um diese Kundendaten. Payback verdient sein Geld mit den gesammelten Nutzerprofilen. Auf die hätte Rewe gerne Zugriff bekommen. Allerdings verlangte Payback dafür viel Geld. Die gut informierte Lebensmittelzeitung sprach von bis zu 150 Millionen Euro. Das war Rewe offenbar zu viel. Daher jetzt eine Vertragsverlängerung von nur zwei Jahren. Üblicherweise laufen die Verträge fünf Jahre.
Trennung von Rewe und Payback Ende 2024
Rewe kooperiert im Supermarktgeschäft seit dem Jahr 2014 mit dem weitverbreiteten Punkte-Sammelsystem. Der zur Rewe-Gruppe gehörende Discounter Penny trat ihm im Jahr 2018 bei. Nach Angaben der Lebensmittelzeitung ist die Handelsgruppe mit ihren Millionen Kunden einer der wichtigsten Partner für Payback.
Rewe ist nicht das erste Unternehmen, das mit Payback bricht. Unter den ehemaligen Partnern befinden sich Namen wie die Schuhgeschäft-Kette Görtz, die aus finanziellen Gründen mehrere Standorte schließen muss, die Baumarktkette Obi oder Auto-Teile-Unger (A.T.U.). Erst vor kurzem hat Rewe die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball Bund (DFB) beendet. Hintergrund war das Hickhack um das Tragen der „One Love“-Binde bei der WM 2022 in Katar.