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Sharing-Verbot bei Netflix: Streaming-Dienst verwirrt die Nutzer

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Von: Simon Stock

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Netflix geht jetzt gegen Account-Sharing vor. Zunächst legte der Streaming-Dienst offen, welche Maßnahmen geplant sind. Doch dann verschwand der Eintrag wieder.

Hamm - Bislang ermöglichte es Netflix seinen Abonnenten, das Konto mit anderen zu teilen. Einer zahlt, viele nutzen - Account-Sharing nennt sich das. Das ist dem Unternehmen nun ein Dorn im Auge, denn es möchte - ganz einfach - mehr Geld verdienen. Der Streamingdienst kündigte an, gegen die zwar nicht erlaubte, aber lange Zeit tolerierte Praxis vorzugehen.

UnternehmenNetflix
CEOTed Sarandos (14. Juli 2020–), Reed Hastings (Sept. 1998–)
HauptsitzLos Gatos, Kalifornien, Vereinigte Staaten

Im April 2022 schätzte der Streaming-Riese, dass weltweit mehr als 100 Millionen Haushalte Netflix schauen, ohne selbst ein Abo zu haben. Dieses haushaltsübergreifende Teilen bestehender Konten will das Unternehmen nach einer Startphase in Lateinamerika nun auch in Europa komplizierter machen - und zwar im ersten Quartal 2023.

Netflix: Neue Maßnahmen gegen Account-Sharing sorgen für Verwirrung

Nun wird es offenbar ernst. Auf seinen Hilfeseiten hat Netflix offengelegt, auf was sich Kunden, die ihre Daten von Netflix sichern können, demnächst einstellen müssen. Zumindest hat es das der Streamingdienst kurzfristig, denn die aktualisierten FAQ sind mittlerweile wieder auf eine ältere Version zurückgesetzt worden, wie heise.de berichtet.

In der mittlerweile wieder gelöschten Version beschreibt der Streamingdienst sein geplantes Vorgehen gegen Account-Sharing. Neu ist demnach der sogenannte Hauptstandort, der durch das dortige (WLAN-)Netzwerk definiert wird. Um einzelne Geräte identifizieren zu können, wertet Netflix IP-Adressen, Geräte-IDs und Kontoaktivitäten aus.

Laut den mittlerweile gelöschten Support-Informationen müssten Abonnenten sich über ihr WLAN-Netzwerk zuhause alle 31 Tage in den Account einloggen – und zwar mit allen Geräten, die Netflix nutzen. Nicht eingeloggte Geräte werden blockiert.

Netflix: Zugang wird durch angeforderten Code freigeschaltet

Auf Reisen - also außerhalb des Hauptstandorts - soll man einen temporären Code anfordern können, der die Netflix-Nutzung an sieben aufeinanderfolgenden Tagen auch unterwegs ermöglicht. Wie oft und in welchem Abstand solche Codes angefordert werden können, schrieb Netflix noch nicht. In dem gelöschten Eintrag war auch davon die Rede, dass Netflix eine kostenpflichtige Freigabe einführen möchte, durch die externe Nutzer erst freigeschaltet werden müssen.

Durch die Löschung des Eintrags auf den Netflix-Hilfeseiten ist unklar, was und wie genau eingeführt wird. Klar ist das Ziel des Ganzen: Aus nicht-zahlenden Nutzern sollen zahlende mit eigenem Account werden. Zwar rechnet Netflix damit, dass durch die Umstellung einige User ihre Abos kurzfristig kündigen. Langfristig jedoch würde sich das Aus für das Account-Sharing positiv auf die Zahlen auswirken. Entsprechende Erfahrungen machte das Unternehmen auf dem lateinamerikanischen Markt, der zuerst umgestellt wurde.

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