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Streik bei Lufthansa: Fast alle Flüge heute gestrichen - Rechte von Passagieren

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Von: Hannah Decke

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Die Piloten der Lufthansa streiken am Freitag, 2. September. Nahezu alle Flüge sind heute gestrichen. Diese Rechte haben die 130.000 betroffenen Passagiere.

Hamm - Wieder kommt es in Deutschland zu vielen Flugausfällen. Nachdem Ende Juli das Bodenpersonal gestreikt hat, legen jetzt die Piloten der Lufthansa ihre Arbeit am Freitag, 2. September 2022, nieder. Die Gesellschaft streicht rund 800 Flüge an den Flughäfen München und Frankfurt. Auch am Samstag und Sonntag kann es noch zu Ausfällen und Verspätungen kommen.

AirlineLufthansa
HauptsitzKöln
Umsatz16,81 Milliarden EUR (2021)

Streik bei Lufthansa: Fast alle Flüge gestrichen - die Rechte von Passagieren

Laut Lufthansa werden voraussichtlich 130.000 Passagiere betroffen sein. In Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland enden an diesem Wochenende die Sommerferien. Somit trifft der Streik womöglich viele Urlaubsrückkehrer. In Bayern und Baden-Württemberg gehen die Ferien noch eine Woche länger.

Eurowings und Eurowings Discover sind von dem Streikaufruf nicht betroffen und sollen planmäßig fliegen. Auch Lufthansa-Flüge von nicht-deutschen Startpunkten finden statt, sofern Flugzeuge und Crews bereits im Ausland sind.

Lufthansa-Warnstreik: Diese Rechte haben Passagiere

Welche Rechte auf Entschädigung haben Betroffene in so einem Fall? Fluggäste haben bei einem Pilotenstreik im Fall von Verspätungen und Annullierungen nicht nur Ansprüche auf Ersatzbeförderung, Verpflegung und Unterbringung, sondern teils auch auf Ausgleichszahlungen nach der EU-Fluggastrechteverordnung in Höhe von 250 bis 600 Euro. Der Überblick:

Bei Pilotenstreiks ist die Rechtslage für Fluggäste deutlich klarer. Denn es handelt sich um Angestellte der Airline, womit der Streik dem unternehmerischen Risiko der Fluggesellschaft und keinen „außergewöhnlichen Umständen“ zugeordnet werden kann. Beim Streik des Bodenpersonals der Lufthansa im Juli sah die Rechtslage etwas anders aus, weil es sich um Beschäftigte externer Dienstleister handelt.

Lufthansa-Piloten streiken: Gewerkschaft fordert 5,5 Prozent mehr Geld

Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat die Piloten der Kerngesellschaft wie auch der Frachttochter Lufthansa Cargo zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Die VC fordert neben 5,5 Prozent mehr Geld in diesem Jahr einen automatisierten Ausgleich oberhalb der Inflation ab 2023. Dazu kämen eine neue Gehaltstabelle sowie mehr Geld für Krankheitstage, Urlaub und Training. 

Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann forderte die VC zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. Dem Unternehmen fehle „jedes Verständnis für den Streikaufruf“. Man habe ein „sehr gutes und sozial ausgewogenes Angebot gemacht“. Die Eskalation gehe zulasten Tausender Kunden.

Laut Lufthansa würden die Forderungen der VC die Personalkosten im Cockpit um 40 Prozent erhöhen. Zuletzt habe das Unternehmen eine Erhöhung der monatlichen Grundvergütung um pauschal 900 Euro angeboten. Bezogen auf die Laufzeit von 18 Monaten würde das Zuwächse von 18 Prozent für Berufsanfänger und 5 Prozent für Kapitäne in der Endstufe ergeben, teilte die Lufthansa mit. (mit dpa)

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