Labortest-Ergebnisse
Antivirale Wirkung: Hilft Lakritz gegen Corona? Studie liefert Erkenntnisse
Kann Lakritz den Coronavirus unschädlich machen? Eine Studie von Forschern aus NRW macht Hoffnung im Zusammenhang mit der Corona-Bekämpfung. Was ist dran am Mythos?
Essen - Es gibt zahlreiche Substanzen, die vermeintlich gegen Corona wirken sollen. Mit Lakritz reiht sich nun eine Süßigkeit in das Sammelsurium jener Stoffe ein, denen nachgesagt wird, sie könnten das Coronavirus unschädlich machen. So zeigt es eine Studie von Forschern aus Essen. Fakt ist allerdings: Es gibt Grenzen bei der vorgeblichen Heilkraft von Lakritz. (News zum Coronavirus in NRW)
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Lakritz gegen Corona: Studien deutscher Forscher zeigen antivirale Wirkung
Tatsächlich beinhaltet Lakritz den Stoff Glycyrrhizin. Dieser kann den Corona-Effekt neutralisieren, indem es die sogenannte virale Hauptprotease hemmt. Diese ist an der Ausbreitung des Coronavirus im menschlichen Körper beteiligt. Eine Möglichkeit, diese Ausbreitung zu verhindern, ist ein attraktives Ziel in der Forschung nach Corona-Therapien.
Inzwischen klärt auch das Bundesinstitut für Risikobewertung auf: „Glycyrrhizin ist natürlicher Bestandteil des Süßholzsaftes, der aufgrund seiner charakteristischen geschmacksgebenden Eigenschaften zur Herstellung von Lakritz verwendet wird“, heißt es dort. Der Saft werde demnach aus den getrockneten Wurzeln der Süßholzpflanzen gewonnen, die vor allem im Mittelmeerraum zu finden sind.
Lakritz gegen Corona: Labortest zeigen antivirale Wirkung von Glycyrrhizin auf
Um einen antiviralen Effekt hervorzurufen, der bei der Corona-Bekämpfung helfen könnte, reichen laut der Forscher aus Essen bereits geringe Mengen Glycyrrhizin aus. Und dafür muss es gar nicht mal Lakritz sein: Die in Süßholzwurzeltee enthaltene Konzentration an Glycyrrhizin sei bereits ausreichend, um die Corona-Viren in der Zellkultur des Körpers auszumerzen. Daher sei es fatal, fortan Unmengen an Lakritz zu essen, um das Coronavirus zu bekämpfen. Das betonen auch die Forscher. Schließlich sei der Verzehr in rauen Mengen ungesund.
Die Studie zur antiviralen Wirkung von Lakritz, über die auch ruhr24.de* berichtet, wurde bis jetzt allerdings nur in Reagenzgläsern durchgeführt. Untersuchungen am menschlichen Objekt stehen noch aus. Doch in jedem Fall handelt es sich bei den Ergebnissen der Studie um spannende Erkenntnisse. Unter Umständen kann Lakritz oder anderweitiger Konsum des Süßholzwurzelextraktes den Corona-Krankheitsverlauf günstig beeinflussen.
Lakritz gegen Corona: Es gibt bereits Forschungen zu anderen Wundermitteln gegen das Virus
Lakritz ist nicht das einzige vermeintliche Wundermittel gegen Corona. Auch anderen Lebensmitteln und Konsumgütern des täglichen Gebrauchs wurde in der jüngsten Vergangenheit nachgesagt, in bestimmter Weise gegen Corona zu helfen. Das Gurgeln mit Mundspülungen soll etwa das Übertragungsrisiko des Virus senken. Doch ganz so einfach ist es auch dort nicht.
Neben Glycyrrhizin im Lakritz würden auch Stoffe in grünem Tee, dunkler Schokolade, Kakaopulver und einer bestimmen Traubensorte laut der Studie etwas bewirken. Auch in diesen Fällen geht es um die Protease. Laut den Ergebnissen der Studie waren jene Stoffe bei der Deaktivierung der Protease „sehr erfolgreich“.
Eine weitere Forschergruppe hat zudem ein Hausmittel ausfindig gemacht, welches das Coronavirus hemmen soll. Wie merkur.de* berichtet, sollen Cistus-Lutschbonbons die Viren vermindern. Bei dem Wundermittel handelt es sich um eine Substanz, die in aus der Heilpflanze Zistrose vorkommt und in Lutschbonbons verarbeitet werden kann. - *ruhr24.de und merkur.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.
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