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Bier im Test: Große Marken glänzen - doch ein Pils aus NRW fällt durch

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Von: Daniel Großert

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Bier zählt zu den beliebtesten Getränken in Deutschland. Öko-Test hat einige Marken überprüft. Viele Brauereien schneiden gut ab. Ein Pils aus NRW fällt jedoch durch.

Hamm - Viele Menschen in Deutschland lieben Bier. Etwas mehr als 90 Liter trinkt jeder Bundesbürger durchschnittlich pro Jahr. Ein Großteil schwört dabei auf Pils. Öko-Test hat die beliebte Bier-Sorte jetzt unter die Lupe genommen. Eine Brauerei aus Nordrhein-Westfalen ist dabei durchgefallen.

VerbrauchermagazinÖko-Test
HauptsitzFrankfurt
Erstausgabe1985

Bier im Test: Große Marken glänzen - das Pils einer Brauerei aus NRW fällt aber durch

Insgesamt haben 50 Pils an dem Test teilgenommen. Zu den Bieren gehören sowohl bekannte Marken als auch eher regionale Produkte. Neben 42 „normalen“ Getränken untersuchten die Tester auch acht Bio-Produkte. Die Biere wurden auf die Inhaltsstoffe sowie den Geschmack getestet.

Die Ergebnisse des Magazins Öko-Test, das zuletzt Schimmelpilzgifte in passierten Tomaten gefunden hat, dürften den Großteil der Biertrinker in Deutschland beruhigen: 45 der 50 getesteten Pils wurden mit „sehr gut“ oder „gut“ benotet. Darunter finden sich bekannte Marken wie Veltins, Warsteiner, Krombacher oder Bitburger, aber auch das von manchen als „Billig-Bier“ verschriene Oettinger.

Allerdings wurden in einigen Pilsbieren Spuren des Pflanzengiftes Glyphosat gefunden, wie aus dem Testbericht hervorgeht. Zwölf getestete Biere enthielten minimale Mengen des Mittels, das nach Einschätzung der Internationalen Agentur für Krebsforschung „wahrscheinlich krebserregend“ ist, während die europäische Chemikalienagentur ECHA das anders sieht. Laut Öko-Test liegen die auch in bekannten Marken wie Krombacher, Jever, König Pilsener oder Radeberger festgestellten Glyphosatmengen aber weit unter den EU-Grenzwerten für Braugerste.

Bier im Test: Pils schneidet bei Öko-Test meistens gut ab - mit zwei Ausnahmen

Zwei Biere sind im Test durchgefallen. Kaiserkrone Pils, das es bei Norma zu kaufen, benoteten die Tester mit „mangelhaft“. Zwar schnitt das Bier beim Geschmack mit „befriedigend“ noch ganz ordentlich ab, jedoch wurden andere Mängel festgestellt, die zur schlechten Gesamtnote führten: Demnach ist der Brennwert auf dem Etikett nicht angegeben, zudem enthält die PET-Flasche weniger als 50 Prozent Recyclingmaterial.

Noch schlechter als Kaiserkrone Pils schnitt das Bier einer Brauerei aus NRW ab: Pinkus Pils (Bioland) der Brauerei Pinkus Müller in Münster bekam von Öko-Test die Note „ungenügend“. Grund für das vernichtende Urteil sind Pediokokken, die ein Labor im Pils nachwies. Diese Keime gehören zu den Milchsäurebakterien und lassen Bier geschmacklich verderben. Deshalb wies das Pinkus Pils nach Angaben der Tester einen unerwünschten buttrigen Fehlgeschmack auf. Immerhin: Die Pediokokken sind für Menschen nicht gefährlich.

Eine junge Frau hält eine Flasche Bier in der Hand.
Mit den meisten Pils-Marken können Verbraucher nichts falsch machen. Zwei Produkte sind bei Öko-Test aber durchgefallen. © Silas Stein/dpa

Auch wenn Bier abgelaufen ist, muss man es nicht zwangsläufig wegschütten. Unter gewissen Voraussetzungen ist der Gerstensaft auch lange nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) noch genießbar.

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