Kaffee wird zum Luxusgut und immer teurer: Besondere Extras machen den Unterscheid
Kaffee ist in der Europäischen Union teuer wie selten zuvor. Teilweise haben sich die Preise sogar verdoppelt. Ein Experte spricht von einem „Luxusgut“.
Hamm - Viele genießen ihn als erstes warmes Getränk am Morgen, andere kommen ohne ihn gar nicht mehr aus. Der Kaffee ist in vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken. Doch im Jahr 2022 sorgt die Inflation dafür, dass auch das beliebte Genussmittel zu bitteren Preisen erhältlich ist. Wer dann auch noch Milch und Zucker hinzufügt, muss ganz schön tief in die Tasche greifen.
Kaffee wird beinahe zum „Luxusgut“, wie das Statistikamt Eurostat herausstellte. Die Kaffeepreise in der Europäischen Union stiegen im August 2022 durchschnittlich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 16,9 Prozent.
Preis von Kaffee steigt enorm: Auch Milch und Zucker deutlich teurer
Die länderbezogenen Unterschiede sind mit Blick auf den Kaffeepreis enorm. So müssen deutsche Kaffeetrinker seit letztem Jahr mit durchschnittlich 19,4 Prozent zwar deutlich draufzahlen beim Kauf von Kaffee. Besonders in die Röhre schauen aber wohl Menschen in Finnland und Litauen, für die die Kaffeepreise um 43,6 Prozent beziehungsweise 39,9 Prozent gestiegen sind. Eine Kaffeemarke ist völlig aus den Regalen verschwunden.
Auch in Schweden und Estland ist Kaffee besonders teuer. Bitter ist es derzeit für Menschen in Polen, die zu ihrem Kaffee noch den einen oder anderen Löffel Zucker hinzufügen. So meldete das Land einen verdoppelten Zuckerpreis.
Kaffee? Mit Milch? Mit Zucker? Oder doch beides? Kaffeetrinken macht auch in Deutschland mit Blick auf das eigene Portmonee keinen Spaß, obwohl günstige Kaffeebohnen zum Testsieger gekrönt wurden. Fettarme Milch kostete im August im Vergleich zum Vorjahresmonat 33,6 Prozent mehr. Menschen in Ungarn (+51,7 Prozent), Litauen (+46,8) und Kroatien (+43,5) sehen sich mit deutlichen höheren Preisen von Vollmilch konfrontiert.
Kaffee, Milch und Zucker deutlich teurer: Preise im EU-Vergleich
Das überraschende Ergebnis jedoch: Zumindest in Deutschland steigt die Zahl der Kaffeetrinker. Laut einer Studie des Deutschen Kaffeeverbandes wurden im zweiten Quartal 2022 fünf Prozent mehr Kaffee konsumiert als noch im Gesamtjahr 2021 und neun Prozent mehr als 2019.
„Zu der positiven Entwicklung trägt vor allem der sprunghaft gestiegene Konsum außerhalb der eigenen vier Wände bei. Während der Coronapandemie stieg der Konsum aufgrund von Homeoffice“, erklärte Hauptgeschäftsführer Holger Preibisch und fügte an: „Nach der Pandemie steigt der Konsum, da nun alle draußen ihren Kaffee mit Freunden oder Bekannten genießen.“