Nach Insolvenz bei Lieferdienst: Wie es jetzt weiter geht
Yababa, auch in fast 30 NRW-Städten aktiv, hat Insolvenz angemeldet. Damit ist wieder ein Lieferdienst in finanziellen Schwierigkeiten. Wie es jetzt weiter geht.
Hamm - Krieg und hohe Inflation setzen vielen Unternehmen in Deutschland zu. Besonders dann, wenn sie noch nicht zu den Großen zählen. Nun hat es den Lieferdienst Yababa getroffen. Gut ein Jahr nach seiner Gründung ist das an vielen Standorten in Nordrhein-Westfalen aktive Startup insolvent.
Der Lieferservice wurde Ende 2021 in Berlin gegründet. Anders als andere Dienste wie etwa Gorilla oder Flink setzte das Unternehmen nicht auf die ganz schnellen Lieferungen, sondern auf große Warenkörbe. Vor allem aber wollte es mit einem bestimmten Sortiment punkten. Yababa richtete sich mit seinem Angebot an orientalischen Lebensmitteln an die türkische und arabische Community.
Lieferdienst Yababa meldet Insolvenz an - viele Kunden in NRW
Auf der Internetseite schreibt das Unternehmen von „mehr als 50.000 Kunden in Deutschland“. Sie bekommen über Yababa die ganze Palette von Fleisch über Obst und Gemüse sowie Snacks bis hin zu Getränken und Tiefkühlprodukten. Die Kunden leben offenbar vor allem in deutschen Großstädten und im Ruhrgebiet. Der Service lieferte in NRW nach eigenen Angaben in folgende Städte:
- Bergisch Gladbach
- Bochum
- Bonn
- Bottrop
- Castrop-Rauxel
Dinslaken - Dortmund
- Duisburg
- Düsseldorf
Erkrath - Essen
- Gelsenkirchen
Gladbeck - Haan
- Herne
Herten - Hilden
Köln - Langenfeld
- Leverkusen
- Meerbusch
- Moers
- Monheim am Rhein
- Mülheim an der Ruhr
- Neuss
- Oberhausen
- Recklinghausen
- Wesseling
- Wuppertal
Nun steht Yababa vor dem Aus. Der Grund dafür ist eine gescheiterte Finanzierungsrunde Anfang des Jahres, wie Gründerszene berichtet. Die Investoren seien demnach nicht bereit gewesen, die nötigen zehn Millionen Euro bereitzustellen. Anfang des Monats beantragte der Lieferdienst die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Besonders bitter: Das Unternehmen stand offenbar kurz vor der Gewinnschwelle. Das Unternehmen rechnete damit, ab Mai 2023 zum ersten Mal profitabel zu sein.
Yababa-Insolvenz: Suche nach neuem Eigentümer läuft
Wie es nun weitergeht und was mit den gut 100 Mitarbeitern geschieht, steht in den Sternen. Durch das Insolvenzgeld ist das Gehalt der Angestellten für drei Monate gesichert. Die Suche nach einem neuen Eigentümer läuft.
In den vergangenen Monaten häuften sich die Insolvenzen. Die Bankenaufsicht hat ein fast 100 Jahre altes Geldinstitut geschlossen. Auch ein großer deutscher Sportartikel-Händler hat Probleme. Das für seine Online-Shops bekannte Unternehmen hat Insolvenz angemeldet. Viele Filialen der angeschlagenen Galeria Karstadt Kaufhof sollen bald geschlossen werden. Ein Mode-Unternehmen aus NRW will Galeria-Standorte übernehmen.