Heizen und lüften: Mit diesen Tipps vermeiden Sie Schimmel und sparen Energie
Um Energie zu sparen, sollen die Deutschen im Winter weniger heizen. Wer es übertreibt, riskiert aber Schimmel in der Wohnung. Diese Tipps verhindern das.
Hamm - Der bevorstehende Winter wird anders. Aufgrund der Energiekrise sind Privathaushalte und Unternehmen aufgerufen, Energie zu sparen. Die Heizung soll also nach Möglichkeit nicht dauerhaft auf Volllast fahren, damit nicht unnötig das knappe Gas verbraucht wird. Sie gar nicht anzuschalten und sich stattdessen wärmer anzuziehen, ist aber keine Alternative: Es droht Schimmelbildung. Mit sechs Tipps kann man das verhindern - und trotzdem Energie sparen.
Heizen und lüften: Sechs Tipps, um Schimmel zu vermeiden und Energie zu sparen
Um eine Gasknappheit im Winter zu verhindern, hat die Bundesregierung einen Energiesparplan beschlossen, mit dessen Maßnahmen Gas und Strom gespart werden soll. Davon sind auch Privathaushalte betroffen. Nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) soll jeder einzelne einen Beitrag dazu leisten, damit Deutschland gut durch Herbst und Winter kommt.
Der ein oder andere wird - scherzhaft oder ernst gemeint - schon den Gedanken gehabt haben, einfach komplett auf die Heizung zu verzichten und stattdessen mehr oder wärmere Kleidung anzuziehen. Keine gute Idee: Wie die Verbraucherzentrale NRW mitteilt, darf vor allem in älteren Gebäuden die Temperatur der Heizkörper nicht beliebig weit reduziert werden. „Dies kann zu Schimmelbildung in kritischen Bereichen wie Außenwänden, Außenecken, Fensterlaibungen oder hinter Möbeln führen“, erklärt Rita Maria Jünnemann, Referentin für Sanierung und Wohnungsmarkt.
Wer allerdings sechs Tipps der Verbraucherzentrale beachtet, kann Schimmel in seiner Wohnung oder seinem Haus vermeiden - und dennoch Energie sparen. Demnach sei es wichtig, die eigenen vier Wände gleichmäßig zu heizen. So soll man lieber alle Räume gleichmäßig beheizen, statt manche warm zu machen und andere komplett kalt zu lassen. Bei einer Gasheizung kann man übrigens auch trotz gestiegener Preise Kosten sparen.
Heizen und Lüften sind entscheidend, um Schimmelbildung zu vermeiden
Neben dem richtigen Heizen ist auch das richtige Lüften entscheidend dafür, dass sich kein Schimmel bildet. Idealerweise sollte man alle Räume regelmäßig stoßlüften - also alle Fenster und Innentüren weit öffnen, damit die verbrauchte und feuchte Luft schnell nach draußen zieht. Im Gegensatz zum dauerhaften Lüften mit gekippten Fenstern geht dabei auch kaum Energie verloren, weil die in den Wänden gespeicherte Wärme erhalten bleibt. Vor allem sollten Bäder nach dem Duschen und Küchen nach dem Kochen ordentlich gelüftet werden, weil die Luft dort besonders feucht ist.
Denn eine zu hohe Luftfeuchtigkeit ist einer der entscheidenden Faktoren für Schimmelbildung in Häusern und Wohnungen. Deshalb sollte man diese im Auge behalten, was nach Angaben der Verbraucherzentrale am einfachsten mit einem Thermohygrometer möglich ist. Liegen die Außentemperaturen beispielsweise unter fünf Grad Celsius, sollte die Raumluftfeuchtigkeit in älteren und nicht gedämmten Gebäuden unter 50 Prozent liegen, damit sich kein Schimmel bilden kann. Senken lässt sich die Luftfeuchtigkeit am einfachsten durch Stoßlüften.
Schimmel entsteht vor allem an Außenwänden und Außenecken
Besonders gefährdet von Schimmelbildung sind Außenwände und Außenecken. Diese Bereiche sollten daher möglichst freigehalten und nicht mit Möbeln zugestellt werden. Ist eine andere Positionierung der Möbel nicht möglich, sollten sie bestenfalls zehn Zentimeter von Wand oder Ecke entfernt stehen, damit die Luft dahinter zirkulieren kann.
Wer seine Wäsche in der Wohnung trocknen muss, sollte das besser im Wohnzimmer statt im Schlafzimmer oder Bad machen, rät die Verbraucherzentrale. Noch besser sei es aber, die Wäsche - sofern möglich - in Trockenräumen oder auf dem Balkon zu trocknen - auch wenn das manchmal länger dauert.
Besonders viel Feuchtigkeit gibt es naturgemäß im Badezimmer. Um dort eine Schimmelbildung zu verhindern, sollte man nach dem Duschen das Spritzwasser mit einem Abzieher von Fliesen und elastischen Fugen entfernen. „Wer noch mehr tun möchte, kann alles zusätzlich mit einem Tuch trockenwischen und dieses anschließend an einem trockenen Ort aufhängen“, erklärt die Verbraucherzentrale.