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Hecke schneiden: Missachtung des Schnittverbots kostet bis zu 50.000 Euro

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Von: Sven Schneider

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Wer zu spät dran ist, muss eventuell viel Geld zahlen: Gärtner sollten ihre Sträucher und Hecken nun schnell schneiden - sonst droht ein Bußgeld.

Hamm - Für manche ist es ein Hobby und willkommener Ausgleich zum Büroalltag, andere sträuben sich davor: Gartenarbeit. Wenn in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland im Frühjahr die Temperaturen ansteigen, fällt der Blick allmählich in den Garten oder Vorgarten. Doch bis wann darf ich überhaupt die Hecke schneiden? Klar ist: Wer sich nicht an das Bundesnaturschutzgesetz hält, riskiert ein saftiges Bußgeld.

Hecke schneiden: Missachtung des Schnittverbots kostet bis zu 50.000 Euro

Die Hecke im Garten blüht, die Äste versperren den Weg oder sie soll schlichtweg deutlich verkleinert werden. Wer im Frühjahr 2023 das Strauchwerk pflegen und stutzen möchte, der sollte einiges beachten. Denn ab März gilt das sogenannte Schnittverbot. Zwischen dem 1. März und dem 30. September ist es laut Naturschutzgesetz verboten, größere Schnittmaßnahmen an Hecken vorzunehmen.

Das hat nichts damit zu tun, dass der Nachbar von einer ungewollten Geräuschkulisse durch Schneidwerkzeug verschont bleiben soll. Sondern vielmehr dient das Schnittverbot dem Schutz heimischer Pflanzen, Tiere und Vögel. Eben jene suchen im Frühjahr Zuflucht in Hecken und Sträuchern, um dort Nester und Bruthöhlen zu bauen. Das Naturschutzgesetz will so den ohnehin schon eingeschränkten natürlichen Lebensraum der Pflanzen und Tiere schützen sowie dessen Aufzucht der Jungen nicht gefährden.

Bis wann darf ich die Hecke schneiden? Bußgeld von 50.000 Euro droht

Für wen gilt das Naturschutzgesetz? Eine Übersicht:

Das Schnittverbot für Hecken gilt sowohl in der freien Landschaft als auch in Wohngebieten. Vom Verbot betroffen sind größere Schnitt- und Anpassungsmaßnahmen. Bedeutet: Wer Bäume, Sträucher, Wallhecken, Gebüschen, Röhricht und Schilf mit einem kompletten oder stärkeren Rückschnitt bearbeitet oder Pflanzen gänzlich entfernt, muss mit einem saftigen Bußgeld rechnen.

Hecke schneiden im Februar erlaubt: Optimale Voraussetzungen für den Schnitt

Ein Verstoß gegen das Naturschutzgesetz wird als Ordnungswidrigkeit gewertet, welches mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geahndet werden kann. Kleinere Schnittmaßnahmen, auch Pflegeschnitte genannt, an Hecken im Garten sind hingegen weiterhin erlaubt zwischen März und Oktober. Allerdings muss dabei der Schutz der im Gehölz lebenden Tiere gewährleistet sein.

Viele Hecken und Sträucher benötigen gar einen kräftigen Rückschnitt. Dieser sollte bestenfalls in den kommenden Februar-Wochen unternommen werden. Nicht nur bleibt die angekündigte sibirische Kälte fern, sogar der Frühling ist für Nordrhein-Westfalen angekündigt. Gärtner sollten für den Schnitt einen sonnigen Tag bei mindestens 5 Grad Außentemperatur wählen. Und trotzdem: Bevor die Schere angelegt wird, sollte nachgeschaut werden, ob sich nicht doch schon ein Vogelnest in der Hecke befindet.

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