Grundsteuererklärung 2022: Was droht Eigentümern bei zu später Abgabe?
Die Grundsteuererklärung muss am 31. Oktober 2022 beim Finanzamt sein. Was passiert, wenn man die Abgabefrist nicht einhält? Diese Folgen für Eigentümer drohen.
Hamm - Die Zeit tickt, der 31. Oktober rückt näher. Vor diesem Tag graut es vielen Eigentümern von Wohnungen, Häusern und Grundstücken - und nicht, weil dann Halloween ist. Bis zum 31.10.2022 müssen sie ihre Grundsteuererklärung ans Finanzamt zu schicken. Viele haben sich mit der komplexen Materie noch gar nicht auseinandergesetzt oder waren abgeschreckt von anfänglichen Problemen der Datenübermittlung über das Steuerportal Elster.
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Grundsteuererklärung 2022: Was droht bei Verspätung der Abgabe?
Doch Aufschieben ist keine besonders gute Idee, denn einige, für die Grundsteuererklärung benötigte Daten, müssen von Behörden angefordert werden. Und das kann sich hinziehen. Was passiert, wenn die Grundsteuererklärung nicht am 31. Oktober beim Finanzamt ist, sondern erst nach der Abgabefrist?
Bei Verspätung gelten ähnliche Regeln wie bei der verspäteten Abgabe der Einkommensteuererklärung. Zunächst könnten Finanzämter mit einem Erinnerungsschreiben eine neue Abgabefrist setzen, sagt Jana Bauer vom Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine (BVL). Aber: Pflicht ist das nicht. Dann drohen Zwangsgelder und Verspätungszuschläge. Das kann richtig teuer werden.
Laut Bauer wird das Zwangsgeld zunächst angedroht und eine weitere Frist zur Einreichung der Erklärung gesetzt. Verstreicht die neue Abgabefrist, ohne dass die Erklärung abgegeben wurde, wird das Zwangsgeld festgesetzt. Beim ersten Versäumnis sind zwischen verschmerzbare 25 bis 250 Euro fällig. Manchmal allerdings auch mehr, so Bauer. Ein einzelnes Zwangsgeld darf einen Betrag von 25.000 Euro nicht übersteigen.
Grundsteuererklärung 2022: Höhe der Zwangsgelder bei Verspätung
Die Höhe des Verspätungszuschlags beträgt 0,25 Prozent der festgesetzten Steuer, mindestens aber 25 Euro für jeden angefangenen Monat der eingetretenen Verspätung. Der Zuschlag wird aber üblicherweise erst ab dem 15. Monat der Verspätung erhoben.
Und was, wenn ich mir den Stress nicht antue und die Grundsteuererklärung überhaupt nicht abgebe? Wird sie nicht eingereicht, kann „grundsätzlich eine Schätzung durch das Finanzamt erfolgen“, sagt Bauer. Die Schätzung ist für Eigentümerinnen und Eigentümer oft nachteilig, weil Finanzämter großzügig runden. Aber: Selbst eine Schätzung entbindet nicht von der Verpflichtung zur Abgabe der Erklärung. Mit der Schätzung gibt es in der Regel eine neue Vier-Wochen-Frist. Also: Nicht abgeben ist auch keine Lösung.
Grundsteuererklärung 2022: Fristverlängerung über 31.10.2022 hinaus möglich
Können Steuerpflichtige frühzeitig absehen, dass sie die Grundsteuererklärung nicht pünktlich abgeben können, sollten sie laut Jana Bauer einen Antrag auf Fristverlängerung stellen. Können Betroffene besondere Gründe für die Verspätung darlegen, gibt das Finanzamt der Verlängerung möglicherweise statt. Experten gehen davon aus, dass angesichts des dürftigen Rücklaufs der Abgabezeitraum für die Grundsteuererklärung verlängert wird. Sicher ist das aber nicht.
Die Grundsteuer 2022 hat für viel Kopfzerbrechen gesorgt. Wichtig für Eigentümer: Auch Gärten müssen berücksichtigt werden. In diesen Fällen ist eine zweite Erklärung Pflicht. (mit dpa)