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Gendern auf Beipackzettel: Bekannter Satz bald Geschichte?

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Von: Marvin K. Hoffmann

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„Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ auf Beipackzetteln könnte bald Geschichte sein. Gesundheitsminister Karl Lauterbach unterstützt einen Gender-Vorstoß.

Hamm – Diesen Satz kennt so ziemlich jeder in Deutschland, er ist der wohl bekannteste aus TV-Werbungen: „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“. Bald schon könnte er Geschichte sein – wenn es nach der Bundesärztekammer geht. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der zuletzt wegen der Medikamente-Knappheit eine neue Preisregel ankündigte, unterstützt den Gender-Vorstoß.

Gender-Vorstoß bei Beipackzetteln: „Passt nicht mehr in die Zeit“

„Die gesetzlich vorgegebene Formulierung passt nicht mehr in die Zeit“, sagte Bundesärztekammer-Chef Klaus Reinhardt den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschlands. Karl Lauterbach stellte sich hinter den Gender-Vorstoß. Er wäre, so wird er in der Bild zitiert, „sehr dafür, wenn Ärztinnen ausdrücklich genannt würden.“ Wie genau der neue Satz lauten könnte, ist noch unklar. Es gibt aber bereits Vorschläge.

Reinhardt schlug vor, den bisherigen Satz auf den Beipackzetteln „durch eine neutrale und dennoch leicht verständliche Formulierung“ zu ersetzen. Die Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, Christiane Groß, schlug vor, zu schreiben „... oder fragen Sie in Ihrer ärztlichen Praxis oder Apotheke nach“.

Eine Anpassung des Satzes scheint längst überfällig, schließlich sei rund die Hälfte der Ärtzeschaft weiblich, betonte Bundesärztekammer-Chef Reinhardt. Unter den Beschäftigten öffentlicher Apotheken seien fast 90 Prozent Frauen, ergänzte die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Gabriele Regina Overwiening. „Ein rein männlicher Sprachgebrauch kann da keineswegs als eine faire Sprachpraxis bewertet werden“, kritisierte sie.

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