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Preisbremsen für Gas und Strom beschlossen: Was sie wirklich bringen

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Von: Katharina Bellgardt

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Die Preisbremsen sind beschlossene Sache. Doch bringen sie wirklich Einsparungen für Strom- und Gaspreis in allen Haushalten? Eine Beispiel-Rechnung.

Hamm - Die Energiepreis-Bremsen kommen für Gas und Strom kommen. Diese Entlastungsmaßnahme ist offiziell von Bundestag und Bundesrat beschlossen. Doch was bringt der Entschluss für Gas- und Strompreis?

Preisbremsen für Gas und Strom: Was bringen sie uns wirklich?

Der Sinn und Zweck der Energiepreis-Bremsen ist einfach: Gas- und Strompreis sollen für die Verbraucher nicht weiter steigen. Die hohen Energiekosten beeinträchtigen Industrie, Staat und Privathaushalte. Die Gaspreisbremse soll am 1. März 2023 in Kraft treten, aber rückwirkend Privathaushalte und kleine und mittlere Firmen bereits für Januar und Februar entlasten. Große Firmen erreicht die Gaspreisbremse ab Januar direkt.

Mit den Energiepreis-Bremsen werden 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs zu einem staatlich festgesetzten Preis abgerechnet. Gas und Strom werden damit für diese 80 Prozent gedeckelt:

Was über den 80 Prozent des Vorjahres liegt, wird normal abgerechnet. Damit sollen die Energiepreis-Bremsen Anreiz zum Sparen von Gas und Strom geben.

Preisbremse für Strom und Gas: Was bedeuten die Energiepreis-Bremsen für den Haushalt?

Bereits bei der Diskussion im Bundestag sagte der Linken-Abgeordnete Klaus Ernst, dass trotz Preisbremsen der Gaspreis noch doppelt so hoch sei wie vor der Krise. Eine deutliche Entlastung wird diese Entscheidung trotzdem bringen.

Denn was bedeuten die Gaspreisbremse und die Strompreisbremse konkret für einen Haushalt? Eine Beispielrechnung: Das Vergleichportal Verivox geht davon aus, dass eine kleine Familie mit drei Personen im Einfamilienhaus 2023 um etwa 883 Euro entlastet wird. Singles im Ein-Zimmer-Haushalt sparen immerhin noch etwa 278 Euro.

Strompreisbremse: Einsparungen sind nur moderat

Für die Beispiele rechnet Verivox mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 4000 kWh für einen Drei- bis Vier-Personen-Haushalt und 2800 kWh im Zwei-Personen-Haushalt.

Paare sparen danach etwa 84 Euro, Familien etwa 62 Euro. Singles sparen in allen Beispielen den geringsten Satz, es sind hier etwa 50 Euro. Verivox rechnet dafür mit einem durchschnittlichen Preis zwischen 41,94 Cent die Kilowattstunde bis 44,15 Cent pro Kilowattstunde.

Die Strompreisbremse würde den Preis für die 80 Prozent des Vorjahres auf 40 Cent deckeln. Kleine Tricks, wie etwa den WLAN-Router nachts auszuschalten, können zusätzlich Strom sparen.

Zwar seien die Einsparungen nur moderat, wie der Verivox-Energie-Experte Thorsten Storck zur Strompreisbremse zitiert wird. Aber sie schütze Haushalte vor noch weiter anziehenden Strompreisen. Dazu kommt, dass die Preise in NRW stark schwanken - wie eine Erhebung der teuersten und günstigsten Strompreise in Nordrhein-Westfalen zeigt.

Gaspreisbremse: Wie viel Geld lässt sich hier einsparen?

Die Gaspreisbremse merkt man durch die gestiegenen Energiekosten sehr deutlich. Verivox rechnet mit etwa 20.000 kWh im Drei- bis Vier-Personen-Haushalt, 12.000 kWh für Paare und 5000 kWh für Singles. Dabei zahlt der Ein-Personen-Haushalt den höchsten Gaspreis mit einem Arbeitspreis von 17,71 Cent/kWh. Alle Haushalte würden durch die Gaspreisbremse mehrere hundert Euro sparen - die Familie den höchsten Satz mit über 800 Euro.

Hier greift die Energiepreis-Bremse und deckelt die 80 Prozent von 2022 auf 12 Cent die Kilowattstunde. Darüber hinaus können Sie weitere Tipps beherzigen, wie Sie Gas sparen können.

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