Führerschein-Umtausch: Welche Jahrgänge von der Frist 2023 betroffen sind
Wer noch einen alten Führerschein hat, muss ihn bald umtauschen. Die Frist läuft 2023 für viele Jahrgänge in Deutschland ab. Es droht ein Bußgeld.
Hamm - Deutschland tauscht um. Nicht unliebsame Weihnachtsgeschenke, sondern Führerscheine. Der Grund: Die grauen oder rosafarbenen „Lappen“ aus Papier (ausgestellt bis Ende 1998) sowie die zwischen 1. Januar 1999 und 18. Januar 2013 ausgegeben Scheckkartenführerscheine müssen weg und gegen einen EU-Kartenführerschein getauscht werden. So will es eine EU-Richtlinie. Die alten Führerscheine verlieren ihre Gültigkeit.
Die Zielvorgabe ist: Alle Besitzer einer Fahrerlaubnis müssen bis zum 19. Januar 2033 über einen neuen Führerschein verfügen. Da es in Deutschland laut ADAC um rund 43 Millionen Dokumente geht, erfolgt der Umtausch über Jahre und gestaffelt nach Geburtsjahrgängen.
Führerschein-Umtausch: Frist für Geburtsjahrgänge 1959 bis 1964 endet
Am 19. Januar 2023 endet eine weitere wichtige Frist für eine große Altersgruppe - für Menschen, die in den Jahren 1959 bis einschließlich 1964 geboren wurden. Wer also 1959, 1960, 1961, 1962, 1963 oder 1964 zur Welt kam und noch keinen neuen Führerschein nach EU-Standard hat, muss schnell tätig werden. Autofahrer oder Autofahrerinnen, die nach dem 19. Januar bei einer Kontrolle nur den alten Lappen zeigen, müssen mit einem Verwarngeld von 10 Euro rechnen.
Die ersten Jahrgänge, die zum Umtausch aufgerufen wurden, waren jene von 1953 bis 1958. Für sie endete die Frist am 19. Juli 2022, nachdem der Stichtag wegen der Corona-Pandemie um ein halbes Jahr verschoben worden war. Für alle folgenden Jahrgänge endet sie stets im Januar. Die Übersicht:
Geburtsjahr vor 1953 | 19. Januar 2033 |
1953 bis 1958 | 19. Juli 2022 |
1959 bis 1964 | 19. Januar 2023 |
1965 bis 1970 | 19. Januar 2024 |
1971 oder später | 19. Januar 2025 |
Führerschein umtauschen: Auch bestimmte EU-Scheckkarten betroffen
Danach müssen aber auch die Auto- und Motorradfahrer ihren Führerschein umtauschen, die ihn schon im Scheckkartenformat im Portemonnaie haben. Maßgeblich für die Frist, bis wann das geschehen sein muss, ist dann das Ausstellungsjahr:
Ausstellungsjahr 1999 bis 2001 | 19. Januar 2026 |
2002 bis 2004 | 19. Januar 2027 |
2005 bis 2007 | 19. Januar 2028 |
2008 | 19. Januar 2029 |
2009 | 19. Januar 2030 |
2010 | 19. Januar 2031 |
2011 | 19. Januar 2032 |
2012 bis 18. Januar 2013 | 19. Januar 2033 |
Pkw-Führerscheine, die nach dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurden, sind nicht von dem neuen Führerschein-Umtausch betroffen. Der Grund: Diese Führerscheine sind bereits zeitlich begrenzt – und grundsätzlich nur 15 Jahre gültig. Diese Führerscheine müssen ohnehin erneuert und umgetauscht werden.
Führerschein umtauschen: So viel kostet der Umtausch
Wie der ADAC schreibt, läuft der Führerschein-Umtausch vor Ablauf der Frist recht reibungslos ab. Die betroffenen Personen müssen zu ihrer Führerscheinstelle des Straßenverkehrsamtes gehen und dort einen Antrag auf Umtausch der Fahrerlaubnis für Motorrad- und Pkw-Klassen stellen.
Der Umtausch in der örtlichen Führerscheinstelle kostet rund 25 Euro. Dazu kommen natürlich die Kosten für das biometrische Passfoto. Dieses brauchen die Bürgerinnen und Bürger beim Führerscheinumtausch zwingend. Gleiches gilt für den Personalausweis oder Reisepass sowie den aktuellen Führerschein. Ein freiwilliger Umtausch des Führerscheindokumentes ist jederzeit möglich, also auch vor dem in der Umtauschtabelle festgeschriebenen Datum.
Autofahrer müssen sich 2023 auf viele Neuerungen einstellen. Wer sich daran nicht hält, dem drohen Bußgeld oder sogar Punkte. Die Menschen in Deutschland müssen sich auch in anderen Lebensbereichen auf Änderungen einstellen - etwa bei Kindergeld, Bürgergeld, Rente - und Netflix.