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Sparen mit Fernwärme: Experten geben Mietern nützliche Ratschläge

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Von: Sven Schneider

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Wer Fernwärme bezieht, ist häufig vom Vermieter oder den vertraglichen Vereinbarungen abhängig. Und dennoch kann man auch hier dank Tipps Geld sparen.

Hamm - Ein Großteil der Haushalte in NRW und ganz Deutschland hat eine Gasheizung oder einen Gaskessel. Während diese vom Mieter individuell eingestellt werden können, sind Verbraucher mit Fernwärme oftmals von anderen Faktoren abhängig. Doch auch bei der Fernwärme kann man ordentlich Geld sparen, wie Experten erklären.

Die Nutzung von Fernwärme, die kürzlich in Hamm kurzzeitig für kalte Wohnungen sorgte, kann außerhalb der Energiekrise durchaus entspannt sein. Innerhalb der Wohnung oder dem Haus benötigt es keine Heizanlage. Die Wärme kommt aus den Rohren von den Kraftwerken. Doch auch hier können Mieter auf die herkömmlichen Sparmaßnahmen zurückgreifen.

Mit Fernwärme Geld sparen: Experten geben Mietern nützliche Tipps

Laut Werner Lutsch, Geschäftsführer des Energieeffizienzverbands für Wärme, Kälte und KWK (AGFW), können Heizungen auch bei Fernwärme niedriger gestellt werden, um weniger Energie zu verbrauchen. Nötig dazu ist in vielen Fällen, wie bei der Wärmepumpe, eine grundlegende Sanierung des Hauses. Zudem können Verbraucher einen hydraulischen Abgleich am Heizsystem machen lassen, wie er in einem Interview mit ntv verrät. Dazu benötigt es allerdings geschulte Fachkräfte.

Dabei ermitteln Sanitärfachleute die benötigte Wärmeleistung für jeden Raum der Wohnung oder des Hauses. Anschließend wird das Heizsystem und die Pumpenleistung darauf eingestellt sowie die nötigen Widerstände im Heizkreislauf errechnet. Dies soll sicherstellen, dass eine ausreichende Menge Wasser ins Heizsystem fließt. Andernfalls werden nicht alle Räume gleichmäßig warm.

Fernwärme: Wer Geld sparen will, sollte das Gespräch mit dem Vermieter suchen

Das Problem: Als Mieter einer Wohnung hat man oftmals nur bedingt Mitspracherecht bei der Fernwärme und ist davon abhängig, was der Vermieter vertraglich mit dem Versorger vereinbart hat. Mieter zahlen nicht nur den tatsächlichen Verbrauch, sondern auch zusätzlich für die vereinbarte maximale Wärmelast, wie Rolf Bosse, Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg, erklärt.

Ist die Wärmelast zu hoch eingestellt, entstehen unnötig Kosten. Mieter können laut Paragraf 3 der „Verordnung über allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme“ handeln. Demnach haben Verbraucher die Möglichkeit, auch im laufenden Vertrag die Wärmeleistung auf die Hälfte zu reduzieren. Energie spart das zwar nicht, die Fernwärmekosten würden aber drastisch reduziert, erläutert Rolf Bosse. Wer betroffen ist, sollte also das Gespräch mit dem Vermieter suchen, der das Wirtschaftlichkeitsgebot einhalten muss.

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