1. wa.de
  2. Verbraucher

Elektroautos: Ab 2023 könnte Kauf-Prämie anders aussehen

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Daniel Schinzig

Kommentare

Ein E-Auto ist in der Anschaffung teuer. Daher gibt es Unterstützung von Hersteller und Staat. Aber ist damit 2023 Schluss? Das müssen Sie zur Prämie wissen.

Hamm - Bisher wird der Kauf von Elektroautos bezuschusst. Laut dem ADAC bekommen reine E-Autos aktuell eine Förderung von bis zu 9000 Euro. Bei Hybrid-Autos sind immerhin bis zu 6750 Euro drin. Mit dieser Subvention von Staat und Herstellern soll die Verbreitung der elektrischen Autos angekurbelt werden. Aber wie lange wird das noch so sein? Wirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) plant, die Förderung von Plug-in-Hybriden mit Ende des Jahres auslaufen zu lassen. Finanzminister Christian Lindner (FDP) geht das jedoch noch nicht weit genug. Er macht einen radikalen Vorschlag. Ein Verband spricht von einem Vertrauensbruch.

Elektroautos: Neue Pläne - Wie die Prämie ab 2023 aussehen könnte

In einem Gespräch mit der Welt am Sonntag äußerte sich Christian Linder mit deutlichen Worten zur Prämie für Elektroautos. „Wir können uns fehlgeleitete Subventionen schlicht nicht mehr leisten“, gibt der FDP-Politiker zu verstehen, dass er nicht nur die Förderung von Hybridautos, sondern auch von rein elektrischen Wagen möglichst schnell abschaffen möchte. Lindner rechnet vor, dass die Autos über ihre Lebensdauer teils mit bis zu 20.000 Euro subventioniert werden und ist sich sicher: „Da können wir Milliarden sparen, die wir sinnvoller einsetzen können.“

Die Aussagen von Lindner sorgen in bestimmten Kreisen für einen großen Aufschrei. Denn aus Gründen des Umweltschutzes ist die Prämie für Elektroautos ein wichtiges Mittel. In einer Mitteilung äußert sich Reinhard Zirpel, Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), zu der Angelegenheit: „Aus gutem Grund, um die nationalen Klimaziele zu erreichen, haben die Regierungsparteien im Koalitionsvertrag die Weiterentwicklung und Fortführung der Kaufprämie für Elektroautos bis 2025 angekündigt.“

Zirpel spricht von einem Vertrauensbruch. Zum einen würden sich die Herstelle auf die Förderung verlassen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass mehr Elektroautos verkauft werden. Das ist aber noch nicht alles. Bei einem so bislang nicht kommunizierten, vergleichsweise abrupten Abbruch der Prämie für E-Autos könnte es große Probleme für Kunden geben, die sich bereits ein Elektroauto gekauft haben.

Das ändert sich bei der Prämie für Elektroautos: Haben Käufer ein Problem?

Das Problem, sollte Christian Lindner seine Forderung durchkriegen und die Prämie für Elektroautos bereit 2023 nicht mehr gelten: Käufer von E-Autos können die Förderung erst beantragen, wenn der Wagen bereits ausgeliefert ist. Derzeit sind die Wartezeiten allerdings sehr lang. Es kann also passieren, dass Interessierte bereits ein Elektroauto bestellt haben in der Annahme, in den Genuss des Zuschusses zu bekommen. Doch wenn das Auto schließlich ausgeliefert wird, gibt es die Prämie schon gar nicht mehr.

Laut Reinhard Zirpel führt alleine schon die Diskussion um das vorzeitige Ende der E-Auto-Prämie für große Verunsicherung. Sollte es tatsächlich so weit kommen, sieht der Präsident des VDIK einen Einbruch bei E-Autos auf dem deutschen Markt und gleichzeitig steigende CO2-Emmissionen im Verkehr. Beruhigend jedoch: Bis auf die Forderung von Lindner im Gespräch mit der Welt am Sonntag gibt es bislang keine Anzeichen, dass die Förderung von reinen Elektroautos im kommenden Jahr enden wird.

Ob man mit dem Elektroauto oder einem anderen Fahrzeug unterwegs ist: Bald starten die Sommerferien in NRW und viele Leute machen sich auf in den Urlaub. Auf einigen Autobahnen ist die Staugefahr besonders groß. Und nicht nur bei der Prämie für E- und Hybridautos ändert sich etwas, sondern auch bei der Einkommenssteuer. Ab Juli gibt es nämlich mehr Geld.

Auch interessant

Kommentare