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Direktbank stellt Betrieb in Deutschland ein – 160.000 Kunden müssen handeln

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Von: Sven Schneider

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Das Projekt Direktbank ist in Deutschland gescheitert. Rund 160.000 Kunden müssen einen Kontowechsel einleiten. Die Internetbank zieht sich zurück.

Hamm - Manchmal geht es dann doch etwas schneller, als man eigentlich angenommen hatte. Die Fidor Bank stellt ihren Betrieb in Deutschland schon im laufenden Jahr ein. Eigentlich war das Ende der Direktbank erst Mitte 2024 angekündigt. Rund 160.000 Kunden sind von dem Aus betroffen. Sie müssen jetzt handeln.

Direktbank stellt Betrieb in Deutschland ein - 160.000 Kunden müssen handeln

Das Projekt ist, zumindest in Deutschland, gescheitert. Das musste sich die französische Großbank BPCE nun eingestehen. BPCE hatte vor sieben Jahren die Direktbank für rund 100 Millionen Euro übernommen und wollte so die Internetbank europaweit zu einem größeren Wachstum anregen. Nun allerdings ist das Gegenteil der Fall: Die Verluste der Münchner Bank sind zu hoch, der Betrieb wird eingestellt, wie das Unternehmen auf ihrer Internetseite bekanntgab.

Noch 2023 ist endgültig Schluss. Zwar ist die Fidor Bank nicht insolvent. Der Betrieb in Deutschland wird aber aus strategischen Gründen eingestellt, heißt es. Wann genau der Hammer fällt, ist noch unklar. Wie die Fidor Bank mitteilte, werde sie sich schon bald mit ihren Kunden in Verbindung setzen. Dann werde das Verfahren zur Schließung des Kontos eingeleitet. Akut bedroht ist das Geld auf den Konten allerdings nicht. Kunden können eben jenes weiterhin uneingeschränkt nutzen.

Fidor Bank zieht sich aus Deutschland zurück - Kunden stehen vor Kontowechsel

Werden Kunden der Fidor Bank über das Aus informiert, müssen sie erste Schritte einleiten und ein neues Kreditinstitut wählen. Der Wechsel zur neuen Bank verläuft in der Regel problemlos und ohne großen Aufwand. In der Regel steuert die gewählte Bank den Kontowechsel. Lediglich ausgefüllt werden muss ein Formular zur Kontowechselhilfe.

Kreditkarte der Fidor Bank.
In Deutschland muss eine Bank in 2023 schließen – mit zahlreichen Auswirkungen für die Kunden. © APress/Imago

Und dennoch: Betroffenen Kunden könnte viel Bürokratie bevorstehen. Wichtige Stellen wie der Arbeitgeber sowie der Vermieter müssen vom Kontowechsel informiert werden. Wurden etwaige Bankkarten mit Konten wie Google, Amazon oder ähnliches verknüpft, müssen diese ersetzt werden. Zumal die Karten nach dem Aus von Fidor schnell deaktiviert werden. Fidor-Konkurrent Sparkasse geht einen anderen Weg. Das Kreditinstitut kündigte Tausenden Kunden in NRW. Die Menschen, die nicht davon betroffen sind, dürfen sich über neue Funktionen der Girocard freuen.

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