Fiese Supermarkt-Abzocke: Edeka-Boss enthüllt Tricks in Deutschland
Der Einkauf war selten so teuer wie in den vergangenen Monaten. Edeka-Boss Markus Mosa hat nun erläutert, dass das nicht nur an der Inflation liegt.
Hamm - Geld zu sparen ist nicht leicht und dennoch notwendig in der Energiekrise. Blöd nur, wenn Hersteller in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland alles daran setzen, die Preise für ihre Produkte so hoch wie möglich zu halten, um den Verbrauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen. So behauptet es zumindest Edeka-Boss Markus Mosa und erläutert dies an einigen Beispielen.
Deutsche werden beim Einkaufen abgezockt - Edeka-Boss erklärt fiese Tricks
Nur wenige können sich daran erinnern, in der jüngeren Vergangenheit im Discounter oder Supermarkt von besonders günstigen Preisen überrascht worden zu sein. Das liegt zum einen am Rohstoffmangel und der Inflation, die für die hohen Lebensmittelkosten verantwortlich sind. Edeka-Chef Markus Mosa nennt nun einen dritten Grund, der den einen oder anderen Verbraucher beunruhigen könnte: die Hersteller.
In einem Interview mit der Bild erhebt Mosa schwere Vorwürfe gegenüber große Markenkonzerne. Der 54-Jährige, der seit 2008 Vorstandsvorsitzender der Edeka Zentrale AG & Co. KG ist, behauptet, Edeka und weitere Händler würden zu den hohen Preisen gezwungen. Demnach würden die Hersteller alles dafür tun, dass die „Produkte die Grenzen nicht passieren“, so Mosa. Das Problem: Die Einkaufspreise innerhalb Deutschlands sind teilweise doppelt so hoch als eben jene im Ausland.
Unterschiede enorm: Händler werden offenbar zu hohen Preisen gezwungen
„Wir Händler werden gezwungen, Markenartikel national einzukaufen, auch wenn das teurer ist und die Verbraucher in Deutschland unnötig belastet“, sagte Mosa. Zum Vergleich: Heinz Ketchup kostet in Frankreich lediglich 3,72 Euro pro Liter, in den Niederlanden sind es 4,85 Euro. Und in Deutschland? Da kostet der Liter 5,98 Euro. Gravierender ist der Unterschied bei Nescafé. Kostet der Kaffee in Frankreich nur 4,86 Euro, wird er hierzulande für 9,12 Euro pro 200 Gramm angeboten.
In den vergangenen Monaten sorgte das dafür, dass so mancher Artikel nicht mehr in den Regalen zu finden war. So belieferte unter anderem Coca Cola Edeka nicht mehr aufgrund eines Preisstreits. Im November 2022 waren Pflegeprodukte betroffen, dessen Lieferstopp auch Auswirkungen auf den Lieferdienst Picnic hatte.