Nur noch deutscher Spargel bei Aldi: Discounter passt Angebot an
Der Discounter Aldi geht einen ungewöhnlichen Weg und passt sein Sortiment an. Das Ziel: Die Spargelbauern in Deutschland sollen unterstützt werden.
Hamm - Die Spargel-Saison in Deutschland hat begonnen. In vielen Haushalten landet das Gemüse schon im April im Kochtopf oder in der Pfanne. Der Discounter Aldi Süd hat nun auf die im vergangenen Jahr 2022 geringe Nachfrage nach deutschem Spargel reagiert.
Nur noch deutscher Spargel bei Aldi: Discounter passt Sortiment an
Die Sorge bei deutschen Spargelbauern ist mit der neuen Saison 2023 groß. „Die ganze Branche ist nervös“, sagte ein Landwirt im Gespräch mit wa.de. Der Grund: Während die Nachfrage nach deutschem Spargel sinkt, wird eben jener immer häufiger aus dem Ausland importiert und zu günstigeren Preisen beim Supermarkt und Discounter angeboten. „Es ist eine reelle Gefahr, dass dadurch in Deutschland die Spargel- und Erdbeerproduktion verschwindet“, warnte Bauernpräsident Joachim Rukwied.
Der Discounter Aldi Süd will dem nun entgegenwirken und setzt ein Zeichen für die Spargel-Saison 2023. Im Discounter soll in den kommenden Wochen nur noch violetter und weißer Spargel aus Deutschland angeboten werden. „Wenn regionaler deutscher Spargel für uns im Einkauf verfügbar ist, dann kaufen wir auch nur noch diesen ein – auf jeden Fall aber deutschen Spargel“, wird Uli Voigtsberger, Director Buying bei Aldi Süd, in einer Pressemitteilung zitiert.
Spargel wird tendenziell günstiger - Bauern mächtig unter Druck in Deutschland
Die deutschen Landwirte, mit denen Aldi Süd im engen Austausch stehe, sollen so unterstützt werden. Seit dem 11. April 2023 gibt es unter der Eigenmarke „Bestes aus der Region“ nur noch deutschen Spargel im Sortiment von Aldi Süd. Die Tendenz beim Preis für Spargel zeigt derzeit eher nach unten. Mussten Kunden für ein Kilo Spargel 2021 noch durchschnittlich 8,90 Euro zahlen, verringerte sich der Preis laut der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) auf 8,58 Euro.

Das Problem: Die Nachfrage nach deutschem Spargel sinkt. Zudem stehen die Spargelbauern nicht nur in Nordrhein-Westfalen extrem unter Druck. Aufgrund des eingeführten Mindestlohns sind Mitarbeiter teurer denn je. „Man hört überall, dass das Pflanzen von Spargel zurückgefahren wird. Jeder Betrieb hat Flächen umgebrochen, tendenziell schrumpft die Anbaufläche“, berichtet Spargelbauer Ludwig Hegemann.