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Deutsche Bahn schafft Service für Verkauf nach 25 Jahren ab

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Von: Simon Stock

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Wer Bahn fahren möchte, braucht eine Fahrkarte. Die bekommt man auf vielen Wegen. Einen Verkaufsservice schafft die Deutsche Bahn nach 25 Jahren jedoch ab. 

Hamm - Die Deutsche Bahn (DB) verkauft ihre Tickets über viele Kanäle. Kunden können Fahrkarten online über die Webseite oder per App kaufen, sie am Automaten ziehen oder sie sich ganz klassisch im Reisezentrum von einem Angestellten ausdrucken lassen. Sogar per Telefonanruf lässt sich eine Karte bestellen und - gegen Aufpreis - per Post zusenden. Das allerdings nicht mehr lange.

UnternehmenDeutsche Bahn AG
Kundenservice030/2970
GründungJanuar 1994, Berlin

Deutsche Bahn schafft Telefon-Service ab: Änderung beim Ticket-Verkauf

Denn nach mehr als 25 Jahren gehört der Kartenservice per Telefon bald der Geschichte an. „Ab Mai können telefonisch über die Servicenummer 030/2970 keine DB-Fernverkehrs-Angebote mehr gebucht werden“, schreibt die Deutsche Bahn auf ihrer Internetseite und verweist stattdessen auf die anderen Wege zum gewünschten Ticket: „Bitte buchen Sie ab diesem Zeitpunkt Ihre DB Fernverkehrs-Tickets digital auf bahn.de und über die App DB Navigator oder in den DB Reisezentren und DB Agenturen.“

Der seit 1997 bestehende Service hat sich für die Deutsche Bahn offenbar nicht mehr gelohnt. „Weniger als 0,5 Prozent der gesamten Ticketverkäufe im Fernverkehr werden heute noch über die Hotline getätigt“, sagte ein Bahnsprecher auf Nachfrage von wa.de. Immer mehr Kundinnen und Kunden im Fernverkehr buchen ihre Fahrkarten demnach digital, laut DB gilt das aktuell für vier von fünf Tickets.

Telefonische Ticketbuchung bei der DB kaum noch nachgefragt

Wer ein Ticket telefonisch über die Servicenummer bucht, tut das in der Regel aus zwei Gründen: „Ein Teil benötigt eine Zusatzleistung zu einem bereits über andere Wege gebuchten Ticket, beispielsweise eine Sitzplatzreservierung oder eine Fahrradkarte“, erklärt der Bahnsprecher. Ein anderer Teil benötige eine Beratung, beispielsweise zu Reisemöglichkeiten ins europäische Ausland wie etwa die Niederlande. „In diesen Fällen erfolgt die telefonische Fahrkartenbuchung im Rahmen der Beratung, ist aber nicht der eigentliche Zweck des Anrufs“, so der Sprecher.

In all diesen Fällen würden die Kunden auch weiterhin eine Reiseberatung und auf Wunsch Hilfestellung bei der digitalen Ticket-Buchung erhalten, so der Sprecher. Die Servicenummer 030/2970 selbst wird nicht abgeschafft. Sie sei weiterhin rund um die Uhr Anlaufstelle für alle Anliegen rund um das Reisen mit der Deutschen Bahn - halt nur keine Option mehr beim Ticketkauf.

Kein Ticketverkauf per Telefon: Bahn nennt Ausnahmen

Beim Aus für die Fahrkarten-Bestellung per Telefon gibt es jedoch Ausnahmen. Angebote, die digital noch nicht verfügbar sind, können laut DB weiterhin telefonisch gebucht werden. „Dazu gehören zum Beispiel Tickets für Gruppen ab sechs Personen und bestimmte internationale Verbindungen“, heißt es. Barrierefreie Reisen können über den Mai 2023 hinaus über die Mobilitätsservice-Zentrale (Telefon 030/65212888) geplant und gebucht werden.

Bei der Deutschen Bahn könnte es zu einem großen Streik kommen. Nach abgebrochenen Verhandlungen spricht die Verhandlungsführerin über die kommenden März-Wochen.

Darüber hinaus erneuert die Bahn im ganzen Land einige Streckenabschnitte – darunter in Nordrhein-Westfalen. So müssen sich Reisende auf der Bahn-Strecke Pendler zwischen Hamm und Münster aufgepasst: Die Bahnstrecke wird seit dem 4. März saniert. Zugreisende sollten sich auf Umleitungen und Schienenersatzverkehr einstellen.

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