Corona-Tests kosten bald Geld - doch nicht für alle Bürger
Corona-Tests sind ab Juli nicht mehr kostenlos. Viele Bürger müssen dann zahlen. Aber es gibt Ausnahmen bei der neuen Regelung der Bürgertests.
Hamm - Lange war die große Frage: Wird es die kostenlosen Bürgertests auch über den Juni 2022 hinaus noch geben? Immerhin haben sich die Testzentren als wichtiges Werkzeug im Kampf gegen die Corona-Pandemie bewährt. Doch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ließ bereits durchblicken, dass das Angebot in der bisherigen Form nicht mehr weitergeführt werden kann. Jetzt die offizielle Meldung: Ab dem 30. Juni 2022 müssen die Bürger pro Testung drei Euro zuzahlen. In einigen Fällen bleibt der Bürgertest jedoch kostenfrei.
Corona-Tests kosten bald 3 Euro - nicht alle müssen zahlen
Gemeinsam mit Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat Karl Lauterbach nun beschlossen, dass die Corona-Tests weiterhin gratis angeboten werden, sobald es um den Schutz von besonders vulnerablen Gruppen geht. Auch, wer Symptome hat, die auf eine Infektion mit Corona hindeuten, darf sich ohne Zuzahlung testen lassen. Darüber hinaus gibt es aber keine Ausnahmen. Alle anderen müssen in den Testzentren drei Euro zahlen. Auch Sozialleistungsempfänger.
Weiterhin gratis testen lassen können sich somit:
- vulnerable Gruppen
- Schwangere in den ersten drei Monaten
- Kinder bis fünf Jahre
- Besucher von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen
- Haushaltsangehörige von Infizierten
- Menschen, die sich nicht impfen lassen können
- Bewohner von Einrichtungen der Eingliederungshilfe
Corona-Tests bald nicht mehr kostenlos für alle - das ist der Grund
Karl Lauterbach erklärte am Freitag (24. Juni), dass er die kostenlosen Bürgertests gerne weitergeführt hätte. Das sei aber aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht möglich. Das bisherige Testangebot hat zu monatlichen Kosten von rund 1 Milliarde Euro geführt. Die Länder seien jedoch dazu berechtigt, in speziellen Fällen die Beteiligung der Bürger mitzufinanzieren. Als Beispiel nannte der Bundesgesundheitsminister regionale Corona-Ausbrüche.
Es soll sich allerdings noch etwas ändern an den angebotenen Bürgertests: Ihre Qualität soll sich verbessern. Die Vergütungen für Teststellen sollen reduziert, dafür bestimme Qualitätssicherungsmaßnahmen eingeführt werden. Fällt ein Testzentrum beispielsweise durch eine besonders niedrige Anzahl an positiven Testergebnissen auf, sollen stärkere Kontrollen erfolgen. Die ohnehin zuverlässigen Corona-Tests sollen so noch einmal eine höhere Verlässlichkeit und damit auch Sicherheit bekommen.
Aktuell steigen die Corona-Zahlen in NRW und Deutschland wieder. Das liegt vor allem an der neuen Virus-Variante Omikron BA.5. Die sorgt bei den Bürgern für viele Fragen. Wie gefährlich ist die Mutation? Und vor allem: Wie gut schützt die dritte Impfung eigentlich noch vor Infektion und schweren Verläufen?