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Immun gegen Corona? Studie bringt neue Erkenntnis über Infektion

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Von: Katharina Bellgardt

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Sind Menschen, die sich bereits mit dem Coronavirus infiziert haben, gegen eine erneute Erkrankung immun? Eine neue Studie kommt jetzt zu interessanten Erkenntnissen.

Hamm/San Diego - Forscher aus den USA haben die bisher größte Studie zum Thema Immunität nach Covid-19-Erkrankung durchgeführt. Innerhalb der Coronavirus-Pandemie ist noch nicht klar, ob Menschen, die sich bereits mit Corona infizierten, immun gegen den Erreger SARS-CoV-2 sind. Durch die Forschungsarbeit gibt es jetzt neue Erkenntnisse. (News zum Coronavirus)

Sars-CoV-2Medizinische Bezeichnung des Virus
Covid-19Bezeichnung für die durch das Virus ausgelöste Krankheit
Coronaviren/CoronaBezeichnung für eine Familie von Erregern. Es gibt unterschiedliche Corona-Stämme

Immun nach Corona-Infektion: Studie bringt neue Erkenntnisse über die Krankheit und Antikörper

Die USA haben derzeit den Corona-Höchstwert an Fällen in der Pandemie. Weltweit verzeichnet die Johns Hopkins Universität in ihren Zahlen 59.888.630 gemeldete Infektionen mit dem Coronavirus (Stand, Mittwoch, 25. November). Davon sind 12.597.510 Fälle in den USA, die zweithöchsten Zahlen hat Indien mit 9.222.216 registrierten Erkrankungen. Hoffnung gibt es nach einer Studie des La Jolla Institute for Immunology (LJI) in San Diego, Kalifornien.

Unter dem Titel „Immunological memory to SARS-CoV-2 assessed for greater than six months after infection“ veröffentlichten die US-amerikanischen Forscher eine Studie, bei der 185 Patienten, die an Corona erkrankten und mittlerweile als genesen gelten. 41 der Fälle wurden sechs Monate nach der Infektion untersucht. Dabei wurde klar, dass das Spike-Protein, der Corona-Antikörper nach dem halben Jahr noch reichlicher vorhanden war als nach einem Monat.

Immun nach Corona-Infektion: Ergebnisse der Forschung geben Hoffnung

Laut dem Bericht aus der New York Times von Apoorva Mandavilli zeigen die Forschungsergebnisse, dass die Antikörper Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte im Körper bestehen und so zur Immunität führen würden. Die untersuchten Patienten hatten nach acht Monaten immer noch genug Abwehrkräfte gegen das Virus, dass sie nicht wieder erkranken würden. Der langsame Abbau der Antikörper lasse darauf schließen, dass sie noch sehr lange Zeit im Körper bleiben würden. Über die Forschungsergebnisse berichtet auch merkur.de.*

Die Studie ist zunächst erst online veröffentlicht worden, noch hat sie noch nicht den Prozess der Peer-Review durchlaufen. Das heißt, andere Experten haben sich dazu noch nicht geäußert. Dennoch geben die Forschungsergebnisse Hoffnung, dass eine Langzeit-Immunität gegen das Coronavirus aufgebaut werden kann und dass nicht wiederholt geimpft werden muss. In Deutschland werden derzeit die Strukturen für Impfzentren aufgebaut.

Immun nach Corona-Infektion: Patienten, die Covid-19 überstanden haben, zeigen starke Abwehrkräfte

Laut Apoorva Mandavilli bestätigen weitere Wissenschaftler, etwa die Forscher-Gruppe um die Immunologin Marion Pepper, die Langzeitwirkung der Antikörper gegen Corona. Peppers Forschungsgruppe hatte bestätigt, dass die sogenannten Erinnerungs-Zellen für mindestens drei Monate im Körper bleiben und so eine kurzfristige Neuinfektion mit Corona verhindern. Eine weitere Studie zeige, dass Menschen, die Covid-19 überstanden haben, sehr starke Immunzellen haben, selbst wenn die Antikörper bei ihnen nicht nachweisbar sind. Auch eine Studie aus Großbritannien demonstriert, dass die Wahrscheinlichkeit sich innerhalb eines halben Jahres zweimal mit Corona anzustecken, sehr gering ist, darüber berichtet hna.de.*

Die Medizin arbeitet auf Hochtouren
Aktuell werden in der Medizin die Weichen gestellt für die womöglich größte Impfaktion seit Jahrzehnten. © Robert Michael / dpa

Aber: Ein geringer Anteil der Corona-Patienten, die für die aktuelle Studie untersucht wurden, sollen keine langanhaltende Immunität gegen das Coronavirus entwickelt haben. Ein Grund hierfür könnten die unterschiedliche Menge an Coronaviren sein, denen die Menschen ausgesetzt waren. Die Impfungen sollen aber darauf ausgelegt sein, diese individuellen Faktoren aufzufangen.

Wie sich die Krankheit auswirkt, darüber spricht jetzt eine Familie aus Bönen im Kreis Unna. „Das ist wie ein Schnupfen, den hat man halt mal“, dachte Cindy Kuncz zunächst. Dass sich so viele Menschen vor einer Ansteckung fürchteten, fand sie übertrieben. Aber jetzt denkt die Mutter aus Bönen anders. Sie und ihr Mann sind an Covid-19 erkrankt, zwei ihrer drei Kinder mit dem Coronavirus infiziert. Eindrucksvoll schildern sie ihren Krankheitsverlauf. - *merkur.de und hna.de sind wie wa.de Teil des Ippen-Digital-Netzwerks

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