Hackfleisch mit Keimen: Es droht eine schwere Krankheit
Das Bundesamt warnt wegen Gefahr: Bei Rinder-Hackfleisch droht akutes Nierenversagen. Einige Personengruppen sind besonders gefährdet.
Hamm - Dass man mit rohem Hackfleisch vorsichtig sein sollte, ist kein Geheimnis. Gegenüber der gegarten bzw. gekochten Variante ist rohes Fleisch anfälliger für Mikroorganismen wie Bakterien. Wegen jüngster Untersuchungen rät die Bundeszentrale für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) nun dazu, Hackfleisch „nur durcherhitzt“ zu essen. Anderenfalls drohen bestimmten Menschen schwere gesundheitliche Schäden.
Hackfleisch-Warnung: Krankmachende Keime in Rinderhack gefunden – Nierenversagen droht
Geht es um gesundheitliche Aspekte, ist Fleisch ein Dauerthema. So gilt insbesondere rohes Fleisch längst als Treiber von Salmonellenerkrankungen. Im Sommer gab es zudem einen Hackfleisch-Rückruf, weil im Produkt nicht das drinsteckte, was auf der Verpackung stand. Den Deutschen ist der Verzehr von Fleisch aber sehr wichtig. Im europäischen Vergleich essen die Deutschen viel Fleisch. Vor allem Schweinefleisch und Rindfleisch sind beliebt.
Im Jahr 2021 verzehrten die Deutschen im Durchschnitt 9,4 Kilogramm Rindfleisch pro Kopf. Vor dem Verzehr eben jenes Rindfleisches warnt nun aber die Bundeszentrale für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Denn bei amtlichen Untersuchungen von Rinder-Hackfleisch wurden potenziell krankmachende Keime gefunden.
Hackfleisch-Konsum kann laut Bundesamt zu „schweren Erkrankungen“ führen
Wie die BVL mitteilte, seien 2021 über 400 Proben Rinder-Hackfleisch untersucht worden. Bei 28 von 420 Proben (6,7 %) wurden Shiga-Toxin bildende E-Coli-Bakterien nachgewiesen. Derartige Bakterien können akute Darmentzündungen hervorbringen, die zum Teil einen schweren Verlauf nach sich ziehen. Die Untersuchungen wurden laut BVL mit einem Zoonosen-Monitoring-Verfahren durchgeführt. Bei einem solchen Vorgehen werden Lebensmittel auf sogenannte Zoonoseerregern sowie ihre Antibiotikaresistenzen überprüft.
„Die im Rinder-Hackfleisch gefundenen Krankheitskeime können zu schweren Erkrankungen führen“, teilte BVL-Präsident Friedel Cramer mit und fügte an: „Daher rate ich empfindlichen Verbrauchergruppen dringend, Hackfleisch vor dem Verzehr immer ausreichend zu erhitzen.“ Denn nur bei vollständiger Erhitzung würden die Keime abgetötet.
Hackfleisch-Warnung: Kindern droht Nierenversagen - Diese Personengruppen sind besonders betroffen
Doch wer sind die Verbrauchergruppen, die besonders vorsichtig sein müssen? Nach einer Auskunft der Bundeszentrale zählen dazu neben Kleinkindern, älteren und immungeschwächten Menschen auch Schwangere. Bei Kindern kann eine Infektion mit STEC (Shiga-Toxin bildende E-Coli-Bakterien) im Zuge des Hackfleisch-Konsums zur Ausbildung eines hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS) führen, das oftmals mit einem akuten Nierenversagen einhergeht.
Die BVL weist zwar darauf hin, dass die im Rinder-Hackfleisch nachgewiesenen Keimzahlen gering gewesen seien, jedoch seien auch niedrigere Keimgehalte ausreichend, um für besonders empfindliche Verbrauchergruppen eine Gesundheitsgefahr darzustellen.
Hackfleisch kühl lagern - oder Strom sparen?
Viele schwören zurecht darauf, frisches Fleisch stets kühl zu lagern. Diese Intention steht oftmals im Konflikt mit dem Vorsatz, im Haushalt viel Strom zu sparen - denn tatsächlich kann der Kühlschrank bei der richtigen Einstellung die Stromrechnung aufhübschen. Aber bei Fleisch sollte dieser Gedanken hinten angestellt werden. Wer schnell verderbliche Lebensmittel wie Hackfleisch darin verstaut, sollte die Temperatur im Kühlschrank auf zwei Grad senken.