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Droht Deutschland ein „Brownout“? Es gibt einen Härtefall

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Von: Marvin K. Hoffmann

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In Deutschland wächst die Angst vor sogenannten „Brownouts“. Im Normalfall gibt es dazu keinen Anlass, das Stromnetz ist sicher. Doch es gibt einen Härtefall.

Hamm – Ein vermeintlich vertrauliches Papier an Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker hat jüngst für Aufsehen gesorgt. Die Bild hatte es publik gemacht. Der Inhalt des Schreibens: Eine angebliche Warnung vor sogenannten „Brownouts“ im Südwesten Deutschlands.

Komplette Stromausfälle, auch „Blackouts“ genannt, können nach Informationen der Bundesregierung zwar offenbar verhindert werden. Kurzzeitige Stromabschaltungen, sogenannte „Brownouts“, seien aber möglich, heißt es in dem Papier. Doch jetzt gibt es Entwarnung. Sorgen muss sich niemand machen. Weder in Baden-Württemberg, noch in Nordrhein-Westfalen oder sonst wo in Deutschland.

Angst vor „Brownout“ – doch dazu gibt es überhaupt keinen Grund

Ein „Brownout“ – was soll das eigentlich sein? Er bezeichnet einen Spannungsabfall in einem elektrischen Energieversorgungssystem. Konkret: Für einen Zeitraum von knapp 90 Minuten könnten ganze Stadtteile oder stromintensive Unternehmen vom Netz genommen werden, um die Versorgung wieder gewährleisten zu können. Klingt zunächst einmal apokalyptisch, wird aber höchstwahrscheinlich in Deutschland so ohne weiteres nicht eintreten. Also: Ruhe bewahren.

Auf Anfrage von wa.de erklärte die Bundesnetzagentur: „Die deutsche Stromversorgung ist sehr sicher, und die Netzbetreiber verfügen über zahlreiche Mechanismen und Reserven zur Stabilisierung des Stromnetzes in angespannten Situationen.“ Angst vor Brownouts oder sogar Blackouts – also großflächigen, unkontrollierten Stromausfällen – ist in Deutschland aktuell fehl am Platz. Natürlich gilt weiterhin, Energie zu sparen. Im Dunkeln werden die Deutschen in diesem Winter aber wohl nicht mehr stehen. Das wäre nur in Ausnahmefällen denkbar.

Stromausfälle und „Brownouts“ in Deutschland? Bundesnetzagentur gibt Entwarnung

Die Bundesnetzagentur teilte dazu auf Anfrage von wa.de mit: „Lastabschaltungen kämen nur zum Einsatz, um nach der Ausschöpfung jeglicher anderen Instrumente eine unkontrollierbare Situation zu vermeiden. Die Bundesnetzagentur hält die Wahrscheinlichkeit für gering, dass erzwungene, großflächigere Lastreduktionen in diesem Winter erforderlich werden.“

Auslösen könnten diese Situationen schlechte Wetterbedingungen wie Stürme, Gewitter oder auch heftiger Schneefall, die Strom- oder Hochspannungsleitungen beschädigen oder zerstören. Die Wahrscheinlichkeit ist gering. Sollte es dennoch einmal dazu kommen, rät die Bundesregierung: „In der Regel werden Stromausfälle innerhalb weniger Stunden behoben. In Notsituationen, insbesondere wenn Stromleitungen nach einem Unwetter beschädigt wurden, kann es auch Tage dauern, bis der Strom wieder verfügbar ist. Dann ist die private Vorsorge wichtig.“ Heißt im Klartext: Kerzen, Feuerzeuge, Taschenlampen, Batterien und kleinere Vorräte sollte jeder im Haus haben – dann sind Sie immer auf der sicheren Seite.

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