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Bier-Gipfel im Kanzleramt? Es drohen Preise über sieben Euro

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Von: Marvin K. Hoffmann

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Bier wird ordentlich teurer, da sind sich Branchenkenner einig. Brauereien und Wirte haben nun große Angst. Sogar das Kanzleramt wird ins Spiel gebracht.

Dortmund – Bier-Trinker müssen jetzt ganz stark sein. Wir machen es aber kürzer als ein Stößchen und (kopf-)schmerzloser als einen Morgen ohne Saufgelage am Vorabend: Der Gerstensaft wird teurer. Die deutschen Bierbrauer halten angesichts der stark gestiegenen Produktionskosten einen Preis von 7,50 Euro in NRW und ganz Deutschland für ein Kneipenbier für möglich. Manch einer dürfte da in Zukunft durstig nach Hause wanken – oder vielmehr gehen. Doch noch gibt es Hoffnung.

Bier-Preise steigen rasant: Kneipen-Pils könnte bald schon bei 7,50 Euro liegen

Für ein kräftiges „Bier-Trinker aller Länder vereinigt euch“ ist die Lage wohl noch nicht ernst genug. Doch schon werden die ersten Rufe nach einem „Bier-Gipfel im Kanzleramt“ laut. Denn der Bierpreis in den Kneipen würde steigen, „wenn Brauereien und Gastronomen ihre Mehrkosten voll an den Verbraucher weitergeben“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Brauereiverbands Berlin-Brandenburg, Stefan Fritsche, der „Bild“ vom Mittwoch. Dann „sind wir Ende dieses Jahres bei 7,50 Euro für den halben Liter Bier.“ Das schmeckt nicht jedem.

Bereits am Dienstag hatte der Deutsche Brauer-Bund (DBB) erklärt, dass er aufgrund „massiver“ Kostensteigerungen mit Preiserhöhungen in diesem Jahr rechnet. Zahlreiche Brauereien hätten das auch schon angekündigt. Nicht nur Gas und Strom, auch Braumalz und Verpackungsmaterialien hätten sich „drastisch“ verteuert. Fritsche sagte dazu der „Bild“, viele Kunden und Kundinnen seien nicht mehr bereit, solche Preise für ein Bier zu zahlen. Die Branche stehe daher „vor der größten Herausforderung in der deutschen Brau-Geschichte“.

Bier-Preise explodieren: Kneipen und Brauerein droht das Aus

Vielen Brauereien, dabei ließen Dortmunder unlängst noch eine Kult-Marke aufleben, drohe das Aus. Und Bundeskanzler Olaf Scholz soll das verhindern? Nicht ganz. Der Verbandsvertreter forderte zwar einen „Bier-Gipfel im Kanzleramt, damit Deutschlands wichtigstes Kulturgut nicht ausstirbt“. Teilnehmen sollten aber Landwirtschaftsminister und Wirtschaftsminister aus den Ländern auch, um ein „deutschlandweites Brauereisterben zu verhindern“.

Es drohe eine Lage, in der nur noch wenige Konzern-Großbrauereien sich am Markt behaupten könnten. Höchste Zeit zu handeln also, um trockene Kehlen zu vermeiden. (mit dpa-Material)

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