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DHL und Amazon planen Neuerung bei Retouren ab Oktober

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Von: Hannah Decke

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Wer eine Retoure von Amazon zurückschicken möchte, hat es demnächst wohl noch einfacherer. Der Versandriese plant mit DHL eine Neuerung.

Hamm - Deutschland ist Retouren-Europameister. Mit einer Rücksendequote von bis zu 75 Prozent schicken die Deutschen täglich unzählige Pakete zurück. Kein Wunder, denn Retournieren wird immer bequemer. Bei vielen Händlern und Versanddienstleistern müssen Kunden nicht einmal mehr ein Etikett ausdrucken oder gar aufkleben. Das geht aber noch einfacher, dachten sich wohl Amazon und DHL. Sie wollen den Rücksendeprozess jetzt noch weiter optimieren.

UnternehmenAmazon
CEOAndy Jassy (5. Juli 2021–)
GründerJeff Bezos

DHL und Amazon planen Neuerung bei Retouren ab Oktober

Das Verbraucherportal Paketda berichtet unter Berufung auf eine interne Information an DHL-Filialen, dass die Deutsche Post den Service „Retoure Unverpackt“ einführen möchte. Ab dem 10. Oktober sollen Kunden von Amazon „ausgewählte Retouren ohne physisches Label und ohne Versandumverpackung“ in die DHL-Filialen bringen können.

Sprich: Kunden, die eine Bestellung von Amazon zurückschicken möchten, sollen das Produkt künftig bei DHL ohne Paket oder Versandtasche abgeben können. Dort müssen die Kunden dann für den Labeldruck einen QR-Code von Amazon vorzeigen. Mitarbeiter der DHL-Filiale drucken das Label aus und packen die Rücksendung in eine Versandtasche.

Für den Kunden wäre der Rücksendevorgang damit denkbar einfach: Produkt originalverpackt, aber ohne Karton oder Ähnliches zur DHL-Filiale bringen, QR-Code vorzeigen - und die Retoure ist erledigt. In dem Informationsschreiben an die Paketshops heißt es, dass die Retouren vor Ort gesammelt und spätestens nach sieben Tagen weggeschickt werden.

Amazon-Retouren unverpackt bei DHL abgeben - nicht bei allen Waren möglich

Den DHL-Filialen wird mit dem Schreiben die Belieferung der Versandtaschen und Retourenboxen angekündigt. Weil die Paketshops erst ausgestattet werden müssten, sei eine Bekanntgabe aber „erst kurz vorher“ geplant, heißt es weiter.

Der neue Retouren-Service soll nicht bei allen Amazon-Produkte möglich sein, berichtet Paketda. So wird Ware, die zu groß oder zu schwer für eine Versandtasche ist, weiterhin „normal“ im Paket zurückgeschickt werden müssen. Auch bei zerbrechlichen Produkten ist die Rücksendung in einer Versandtasche vermutlich zu gefährlich.

Amazon macht nebenbei aber auch Druck auf DHL, UPS und weitere Versanddienste. Der Online-Gigant versucht, sich außerhalb des eigenen Shops zu etablieren - mit „Buy with Prime“

Unverpackte Retouren: UPS bietet Service schon an

Unverpackte Retouren sind übrigens nichts Neues bei Amazon. In Zusammenarbeit mit UPS gibt es diesen Service bereits seit einigen Jahren. Im Rücksendeportal bei Amazon gibt es je nach Produkt und Lieferort folgende Möglichkeit: „UPS-Abgabe - weder Verpackung noch Drucker erforderlich“.

Dabei informiert Amazon den Kunden darüber, dass die Rücksendungen gesammelt und in einer Retouren-Lieferung verschickt werden. „Ihr Beitrag zu weniger Verkehr“, so der Versandriese.

Während Amazon daran arbeitet, Retouren noch komfortabler zu gestalten, gehen manche Händler einen ganz anderen Weg. Erste große Mode-Händler verlangen von den Kunden wieder Gebühren für die Rücksendungen. Retouren sind für Händler mit großen Kosten verbunden.

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