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Flughafen Münster/Osnabrück: Alle Infos zum Airport in NRW

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Zwei Passagiere gehen über Gangway am Flughafen Münster-Osnabrück zu ihrem Flieger.
Zwei Passagiere gehen über Gangway am Flughafen Münster-Osnabrück zu ihrem Flieger. © Guido Kirchner/dpa

Der Flughafen Münster/Osnabrück zählt zu den kleineren in NRW und ist dennoch ein internationaler Verkehrsflughafen. Infos zur Lage, Geschichte und Terminals.

Münster - In Nordrhein-Westfalen gibt es sieben Flughäfen - unter anderem in Dortmund. Der Flughafen in der Landeshauptstadt Düsseldorf ist der mit Abstand größte, jener in Mönchengladbach ist der kleinste. Zu den kleineren Airports gehört auch der Flughafen Münster/Osnabrück ganz im Norden von NRW - auch bekannt unter der Abkürzung FMO.

AirportFlughafen Münster/Osnabrück
Eröffnung1972
Fläche182,5 ha
Terminals2
Passagiere354.164
Kapazitätca. 2,5 Millionen
Beschäftigte148 (GmbH)

Ganz im Norden von NRW: Die Lage des Flughafens Münster/Osnabrück (FMO)

Der Flughafen, der auch unter seinem Markennamen „Münster Osnabrück International Airport“ bekannt ist, liegt 25 Kilometer nördlich von Münster und 28 Kilometer südwestlich von der niedersächsischen Großstadt Osnabrück. Er gehört zum Gemeindegebiet Greven und somit zum Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Ebenfalls nur unweit vom Flughafen Münster/Osnabrück befindet sich die ehemalige Bergbaustadt Ibbenbüren (Kreis Steinfurt), die vom Flughafen aus sogar mit dem Bus zu erreichen ist. Das gilt auch für die Städte Münster und Osnabrück sowie Lengerich im Tecklenburger Land.

Zum Einzugsgebiet des Airports gehören neben dem Münsterland auch das Tecklenburger Land, das nördliche Ruhrgebiet, das südwestliche Niedersachsen bis zum mittleren Emsland sowie Teile der Niederlande und zum Teil auch Ostwestfalen-Lippe. In diesem Bereich leben über sechs Millionen Menschen.

Eröffnung 1972: Die Geschichte des Flughafens Münster/Osnabrück

Mitte der 1950er Jahre erfolgte zunächst die Zulassung, das Areal im Norden Nordrhein-Westfalens als Seegelfluggelände nutzen zu können. Wenig später konkretisierten sich bereits die Pläne der umliegenden Städte und Gemeinden, den Flughafen auszubauen. Nach fünfjähriger Bauzeit wurde der Flughafen Münster/Osnabrück schließlich am 27. Mai 1972 offiziell eröffnet - der erste Charterflug ging nach Palma de Mallorca (Spanien).

Im Jahre 1984 erfolgte erstmals eine Linienverbindung mit Düsenmaschinen am FMO. Nur zwei Jahre später wurde der Flughafen in den Kreis der internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland integriert. Diesen Status hat der NRW-Airport bis heute inne. Kurz vor der Jahrtausendwende wurde dann der Bau eines zweiten Terminals in Auftrag gegeben.

Die Verkehrszahlen des Flughafens - Corona sorgt für Einbrüche

Von Beginn der Auffassung an verzeichnete der Flughafen Münster/Osnabrück zunächst ein stetiges Wachstum an Passagieren. Binnen 20 Jahren verfünfzehnfachte sich die Verkehrszahlen, ehe sie im Jahre 2000 ein Peak erreichten. 1,8 Millionen Passagiere wurden in diesem Jahr am FMO befördert. Es folgte ein leichter Einbruch, der die Passagierzahlen zunächst langsam und dann rapide sinken ließ.

Flughafen Münster-Osnabrück.
Passagiere steigen in eine Lufthansa-Maschine ein, die auf dem Rollfeld am Flughafen Münster-Osnabrück steht. Während der Corona-Pandemie hatte auch der FMO mit Einbrüchen bei den Verkehrszahlen zu kämpfen. © Guido Kirchner/dpa

Nachdem sich die Zahlen erholten und 2018 und 2019 bei etwa einer Million Passagieren einpendelte, begann ein Jahr später in Deutschland das Coronavirus zu grassieren. Mit dem Virus kamen Einschränkungen, die auch am Flugverkehr nicht halt machten. 2020 verzeichnete der Flughafen Münster/Osnabrück nur noch 223.500 Passagiere, 2021 waren es 362.106.

Start- und Landebahn: Die Anlage des Flughafens in Greven

Die Start- und Landebahn des Flughafens Münster/Osnabrück ist nach wie vor etwas mehr als 2000 Meter lang. Zwischenzeitlich sah es nach einem enormen Ausbau aus. Ein sogenanntes Planfeststellungsverfahren sorgte 2004 dafür, dass der Flughafen seine Piste - wie die Bahn im Flugfunk genannt wird - zunächst auf 3000 und schließlich auf 3600 Meter verlängern durfte.

Da sich jedoch Naturschutzvereinigungen sowie Politiker von Bündnis 90/Die Grünen gegen den Ausbau der Start-und Landebahn stemmten, prüften Richter des Oberlandesgerichts Münster den Sachverhalt 2011 erneut und entschieden, dass das öffentliche Interesse am Ausbau nicht die Schutzwürdigkeit des Naturraumes überwiege. Denn die rückläufigen Passagierzahlen würden sich nicht mit dem Anspruch des FMO decken, zu einem interkontinentalen Flughafen zu avancieren.

Die beiden Terminals am Flughafen Münster/Osnabrück

Der Flughafen Münster/Osnabrück besitzt zwei Terminals, die miteinander zusammenhängen. Die Check-in-Schalter und der Ankunftsbereich befinden sich jeweils im Erdgeschoss, wohingegen das erste Obergeschoss als Abflugbereich dient. Dort stoßen Passagiere auf die - im Gegensatz zu anderen Flughäfen eher kleine - Sicherheitskontrolle. Wer dort hindurchgekommen ist, erreicht die oberen Gates.

Über eine Treppe kommt man zu den Gates A1 bis A9, die im Erdgeschoss von Terminal I liegen. Dort befindet sich auch die Gepäckausgabe. Einen kleinen Gastronomie-Bereich sowie einige Geschäfte finden Flugreisende im Obergeschoss, von wo auch die frei zugängliche Besucherterrasse des Terminals 1 erreicht werden kann.

Ein Gewerbegebiet am Flughafen: Der Airport-Park FMO

An das Flughafengelände angegliedert ist der Airport-Park FMO. Dabei handelt es sich nicht etwa um eine große Grünfläche, auf der man angenehm spazieren gehen kann, sondern vielmehr um ein Gewerbegebiet. Der Park umfasst 200 Hektar und war anfangs dafür gedacht, dass sich insbesondere flughafenbezogene Unternehmen ansiedeln. Es fanden sich jedoch zunächst nur wenige Interessenten, weshalb die Vorgaben etwas gelockert wurden und dadurch im Frühjahr 2013 die bislang größte Ansiedlung glückte.

Seitdem befinden sich im Airport-Park FMO Büro-, Hotel-, Dienstleistungs- und Logistikunternehmen jeglicher Art. Weitere Firmen sollen laut der Gesellschafter des Gewerbegebiets dazukommen. Aber auch die Pläne für einen weiteren Ausbau des Parks beißen sich - ähnlich wie der Ausbau der Start- und Landebahn - mit den Interessen von Naturschützern, auch weil der Eltingmühlenbach (Nebenfluss der Glane) durch jenes Gebiet fließt.

Die Wetterstation des DWD am Flughafen Münster/Osnabrück

Am FMO sind zahlreiche behördliche Dienststellen angesiedelt. Dazu zählt neben der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS) zum Beispiel auch das Hauptzollamt Münster. Nicht unwesentlich ist zudem der Deutsche Wetterdienst (DWD), der am Flughafen Münster/Osnabrück eine Wetterstation unterhält. Sie ist seit dem 1. Oktober 1989 in Betrieb und dient sozusagen als Nachfolger für die „Station Münster, die einst am Zoo der Stadt Münster beheimatet war.

Am 25. Juli 2019, als es in Deutschland und NRW einen extrem heißen Sommer gab, waren auch die Aufzeichnungen am FMO rekordverdächtig. Die gemessene Temperatur betrug damals 40,0 Grad Celsius. Den niedrigsten Wert erreichte die Region laut DWD am 2. Januar 1997 - bei eisigem Winter-Wetter zeigte das Thermometer damals minus 21,5 Grad Celsius an.

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