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Veranstalter zieht die Corona-Notbremse: Hammer Sportgala abgesagt

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Von: Günter Thomas

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Sportgala Hamm 2020
Vor der Pandemie: Anfang 2020 konnte die Hammer Sportgala zuletzt in gewohnter Form stattfinden. © Wiemer

Schlechte Nachricht für die Hammer Sportwelt: Die Hammer Sportgala, die für Januar 2022 geplant war, wird nicht stattfinden.

Hamm – Frank Scharschmidt zieht die Notbremse: Angesichts der immer prekärer werdenden Situation in der Corona-Pandemie hat sich der Macher der Hammer Sportgala dazu entschlossen, die 19. Ausgabe der weit über die Stadtgrenzen hinaus strahlenden Veranstaltung abzusagen. Ein endgültiges Ende des Events soll das aber nicht sein. Schon im kommenden Jahr will Scharschmidt mit seinem Team einen neuen Anlauf nehmen.

„Ich habe mich schweren Herzens zur Absage entschlossen, da die Infektionszahlen rasant steigen und ich es als Veranstalter überhaupt nicht verantworten kann, unter diesen Umständen eine solche Veranstaltung, die mit Personal und Mitarbeitern fast 1000 Menschen umfasst, durchzuführen“, sagt Scharschmidt. „Da muss die Vernunft gegenüber den Emotionen siegen. Das ist für mich sehr bedauerlich, da das schon die zweite Sportgala ist, die dem Virus zum Opfer fällt.“

Hammer Sportgala abgesagt: Online-Variante diesmal keine Option

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Sportlerehrung aufgrund der Pandemie nicht in gewohnter Form mit hunderten von Zuschauern stattfinden können. Kurzfristig wurde aus dem Präsenz ein Online-Event, das mit viel Aufwand aus dem Hammer Kurhaus in die sozialen Medien übertragen wurde. Auch diese Variante der Ehrung der erfolgreichsten Athleten der Stadt wird es für 2021 nicht geben. Die Veranstaltung wird ersatzlos gestrichen. „Es gab Optionen, das in diesem Jahr auf ähnliche Art zu machen“, räumt Scharschmidt ein. „Aber der Erfolg war schon im vergangenen Jahr nicht so da – das ist eine Veranstaltung, die man live erleben muss. Und das Ganze auf einen späteren Zeitpunkt, in den Frühling zu verschieben, war einfach zu ungewiss, da unser Team das alles ehrenamtlich macht.“

Die 19. Auflage der Sportgala war bereits terminiert, sollte am 14. Januar in der Alfred-Fischer-Halle stattfinden. Künstler und Laudatoren waren gebucht. „Absagen der Verträge sind jetzt noch bis auf wenige Ausnahmen möglich, fast alle Mitwirkenden haben Verständnis gezeigt“, kann Scharschmidt zum jetzigen Zeitpunkt die finanziellen Verluste in Grenzen halten.

Hammer Sportgala abgesagt: Unsicherheiten in Sachen 2G-plus

Geplant war die Gala als 2G-Veranstaltung. Aufgrund der dramatischen Entwicklung der Infektionswerte ging das Organisationsteam aber davon aus, dass die Politik eine verschärfte 2G-plus-Regel einfordern würde – das heißt Zugang zur Halle ist nur für Geimpfte oder Genesene, die zusätzlich einen negativen Corona-Test vorlegen, erlaubt. „So einen Test in der Größenordnung kann ich aber nicht leisten“, erklärt Scharschmidt. „Zudem hätte die Gefahr bestanden, dass viele Leute zusagen und dann zur Veranstaltung doch nicht gekommen wären.“

Noch vor wenigen Wochen, als die Planungen angelaufen waren, hätte sich Scharschmidt nicht träumen lassen, dass er erneut vom Virus ausgebremst werden könnte. „Jetzt hat uns die Realität sehr schnell eingeholt. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet – und andere auch nicht“, gibt er zu und macht seinem Unmut Luft. „Das ist das Ergebnis der Unvernunft einiger Weniger, die sich nicht impfen lassen wollen. Ich bin erstaunt und ernüchtert darüber, dass die Impfquote bei uns in Deutschland so niedrig ist. Die Folge wird sein, dass noch viele weitere Veranstaltungen wieder abgesagt werden müssen.“

Die 19. Auflage der Hammer Sportgala bleibt dennoch auf der Agenda des Sportförderers. „Ich lasse mich nicht entmutigen, obwohl das schon ein herber Schlag ist“, versichert er. „Das Bestreben, die nächste Sportgala durchzuführen ist da. Wir müssen es dann allerdings mit der Sorgfalt für gewisse Eventualitäten planen. Die Laudatoren und Künstler, mit denen wir Vorverträge geschlossen haben, freuen sich jedenfalls, dann im nächsten Jahr bei uns auftreten zu dürfen.“

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