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Schalker zurück im Winter nach Pleite zum Rückrundenauftakt

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Von: Jens Greinke

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© dpa

Gelsenkirchen - Vor dem Spiel gegen Werder Bremen hatten sie auf dem großen Videowürfel in der Arena noch ein heiteres Sechs-Minuten-Filmchen aus dem Trainingslager im Sonnenstaat Florida gezeigt.

Bilder von scheinbar hart arbeitenden und gut gelaunten Schalker Profis flimmerten über die Bildschirme: einmal bei der harten Konditionsarbeit, ein anderes Mal wild albernd in den Fluten des Atlantik – auf alle Fälle aber in jeder Szene entschlossen und optimistisch. Gut eineinalb Stunden sah das Ganze dann schon anders aus. Ganz anders.

Torwart Ralf Fährmann riss mit den Stollen seiner Schuhe wütend ein Stück aus dem Rasen, Neuzugang Younes Belhanda hockte im Mittelkreis mit nach unten hängendem Kopf, und bei Leon Goretzka sah man die Wangenmuskulatur kräftig schuften. Der FC Schalke 04 war zurück in der Realität, zurück im deutschen Winter. Die 1:3 (1:1)-Niederlage gegen den SV Werder Bremen dürfte sich für die Blauweißen so fies angefühlt haben, wie Regen im Januar.

Als „unfassbar“ empfand Klaas-Jan Huntelaar diese Niederlage. „Wir brauchen einfach zu viele Chancen“, befand der Niederländer und übte damit auch klar Selbstkritik. Im ersten Durchgang hatte der 32-Jährige innerhalb von sechs Minuten gleich drei Hochkaräter vergeben und damit für großes Geraune auf den Rängen gesorgt. Die Folge war letztlich, dass die Bremer die frühe Führung von Joel Matip (4.) zunächst noch vor der Pause durch Clemens Fritz (43.) ausgleichen, um in der zweiten Halbzeit das Spiel durch die Treffer von Claudio Pizarro (54.) und Anthony Ujah (89.) schließlich zu drehen.

Etwas irritierend war nach dem Spiel die Selbsteinschätzung des einen oder anderen Blauweißen. Huntelaar sprach tatsächlich vom „besten Saisonspiel“, und auch Trainer André Breitenreiter fand sein Team im Vergleich zur Hinrunde „deutlich verbessert“. In den ersten 35 Minuten hatten die Schalker die abstiegsgefährdeten Bremer tatsächlich dominiert, doch deckte sich dieses Schönfärberei nach der 1:3-Pleite keinesfalls mit den Empfindungen des Schalker Anhangs. Denn der war durchweg niedergeschlagen. Zumal die Mannschaft die Chance, mit einem Sieg auf Rang vier vorzupreschen, am Ende kläglich vergab.

Ebenfalls für Stirnrunzeln hatten einige Äußerungen der Schalker Verantwortlichen am Wochenende gesorgt. Die Aussage des dampfplaudernden Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies bei Sky, dass die Schalker Interesse an einer Verpflichtung des Verteidiger Anthony Brooks von Hertha BSC habe, trat der scheidende Manager Horst Heldt am Sonntagabend mit der Aussage entgegen: „Clemens Tönnies hat bei den Kollegen von Sky eine gute Nebelkerze losgelassen.“ Dagegen bestätigte Heldt, dass die Schalker Interesse an der Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Serdar Tasci haben, der derzeit bei Spartak Moskau unter Vertrag steht: „Wir beschäftigen uns mit diesem Spieler“, so der 46-Jährige.

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