Huntelaar ist zurück: "Die Jagdsaison beginnt"

GELSENKIRCHEN - Torjäger Klaas-Jan Huntelaar steht nach fünf Monaten Zwangspause vor seinem Comeback bei Schalke 04. Der Niederländer ist der große Hoffnungsträger der Königsblauen.
Die "längste Vorbereitung aller Zeiten" ist beendet, jetzt will der "Hunter" wieder auf die Jagd gehen. Klaas-Jan Huntelaar fiebert nach fünf Monaten Zwangspause seinem Comeback bei Schalke 04 entgegen und trägt fast alle Hoffnungen der Königsblauen auf eine Wende zum Besseren.
"Dem Knie geht es gut, ich habe keine Probleme mehr", sagte der Niederländer nach einer Woche im Mannschaftstraining, und ganz Schalke atmete auf: Der in der Hinrunde so schmerzlich vermisste Torjäger steht schon beim Start in die zweite Saisonhälfte am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) beim Hamburger SV wieder zur Verfügung. "Ich bin konditionell auf der Höhe, von mir aus ist alles möglich", sagte Huntelaar, der sich am zweiten Spieltag in Wolfsburg einen Innenbandteilriss im rechten Knie zugezogen hatte; bei einem Comebackversuch im Oktober erlitt er an dieser Stelle erneut eine Verletzung.
Zumindest auf der Bank wird der "Hunter" in Hamburg sitzen, kündigte Sportvorstand Horst Heldt bereits an. "Darauf haben wir fünf Monate gewartet", sagte Trainer Jens Keller, einen Einsatz in der Startelf könne er sich aber "noch schwer vorstellen". Der Weg zurück war lang. Einsames Schuften an Hanteln und auf Laufbändern statt Kicken mit den Kollegen. "Einzeltraining ist immer schwer und macht nicht so viel Spaß", gab Huntelaar zu.
Als sich der Rest des Teams in Katar auf die Rückrunde vorbereitete, kehrte er in Gelsenkirchen auf den Trainingsplatz zurück. "Meine längste Vorbereitung aller Zeiten ist beendet. Fit wie ein Vogel. Die Jagdsaison beginnt", twitterte er, bevor er am vergangenen Mittwoch erstmals mit der Mannschaft die komplette Übungseinheit absolvierte. "In den Oberschenkeln war es nicht so gut", stellte er danach fest, doch es dauerte nur ein paar Tage, bis er sich "wieder richtig gut" fühlte.
Beim Training im Schatten der Arena ist dem 30-Jährigen anzumerken, dass der Spaß an seinem Beruf zurückgekehrt ist. Er ist ständig in Bewegung, fordert immer wieder den Ball, schießt aus allen Lagen - und trifft. Die Tore des niederländischen Nationalspielers haben die Schalker in der Hinrunde vor allem vermisst. 49 erzielte der Torschützenkönig von 2011/12 in 84 Bundesligaspielen für die Gelsenkirchener, ehe ihn am 17. August die schwere Knieverletzung zur Pause zwang.
Acht-Millionen-Einkauf Adam Szalai konnte ihn nur anfangs ersetzen, in den letzten neun Hinrundenspielen traf der Ungar nur noch einmal. Auch Huntelaars Führungsqualitäten fehlten den Schalkern, die in der ersten Serie selten überzeugten und als Tabellensiebter vier Punkte hinter dem Mindestziel Platz vier zurückliegen. "Wir wollen die Champions-League-Plätze erreichen", sagte der Torjäger, der 2010 für die Rekordablöse von 14 Millionen Euro nach Gelsenkirchen gewechselt war: "Wir wissen auch genau, was wir machen müssen.
Nur mit der Umsetzung hat es nicht immer so geklappt." In Hamburg löst das Comeback des Niederländers Unbehagen aus. Der "HSV-Schreck" (Hamburger Abendblatt) versaute den Hanseaten nicht nur beim 3:3 im Hinspiel - nach deren 3:1-Führung - mit zwei Toren einen perfekten Bundesligastart, er traf auch insgesamt in sechs Spielen neunmal gegen die Hamburger. "Wir können den HSV schlagen", sagte Huntelaar - er selbst wäre nur zu gerne dabei. - sid