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Mächtig Ärger um Ex-Schalker: Tedesco soll angeblich Schiedsrichter geohrfeigt haben

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Von: Sven Schneider

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Ex-Schalke-Trainer Domenico Tedesco hatte zuletzt betont, ein Mann der derben Worte zu sein. Auch der Taten? Es könnte mächtig Ärger geben für den Coach.

Update vom 12. Juli, 14.59 Uhr: Fast zwei Jahre lang war Domenico Tedesco Trainer von Schalke 04. Der 34-Jährige war bekannt für seine ruhige und sachliche Art. nicht umsonst tauften Tedesco viele als „Fußball-Professor“. Gegen eben jenes Image wehrte sich Tedesco zuletzt. Unterstrich dabei, auch ein Mann der derben Worte zu sein. Nun gab es Ärger mit einem Schiedsrichter. Tedesco droht ein bitteres Nachspiel. Doch was war passiert?

NameDomenico Tedesco
Geboren12. September 1985, Rossano, Italien
Größe1,74 Meter
Aktueller VereinSpartak Moskau

Es lief die 43. Spielminute im russischen Derby zwischen Spartak und Lokomotive Moskau. Schiedsrichter Sergei Lapochkin zeigte beim Stand von 1:0 für Tedescos Spartak auf den Punkt, Elfmeter. Sehr zum Unmut des ehemaligen Schalkers, der wild mit dem vierten Offiziellen diskutierte. Zu wild: Erst die Gelbe, dann die Gelb-Rote Karte für Tedesco. Anschließend drohte Tedesco gar, die Pressekonferenz abzusagen. Das tat er jedoch nicht - und wurde gegenüber den Journalisten umso deutlicher.

Schalke: Hat Ex-Trainer Domenico Tedesco Schiedsrichter geohrfeigt?

„Eigenlich rede ich nicht über die Schiedsrichter. Das ist nicht das erste Mal gegen uns. Sie pfeifen, wenn der Gegner bei uns im Strafraum fällt“, so Tedesco wütend. „Warum benutzen die Schiedsrichter nicht den VAR, wenn er uns helfen könnte? Er wird immer nur gegen uns eingesetzt. Es werden Entscheidungen gegen uns getroffen“, fuhr er fort.

Tedesco holte wohl nicht nur zu einer verbalen Schelte gegen die Schiedsrichter aus. Laut russischen Medienberichten soll der Ex-Schalker dem vierten Offiziellen Ivan Sidenkov ins Gesicht gelangt haben. „Sidenkov im Stadion ins Gesicht zu langen - das ist absolut inakzeptabel“, sagte Arthur Grigoryants, Chef des Disziplinarkomitees des russischen Verbandes, zu sport-express.ru. Dabei beruft sich Grigoryants auf dem Spielbericht, in dem festgehalten worden sein soll, dass Tedesco gleich zweimal handgreiflich geworden sein soll. Bilder von der angeblichen Tat liegen nicht vor. Dem 34-Jährigen droht dennoch ein bitteres Nachspiel.

Domenico Tedesco (Spartak Moskau) sieht sich nicht als „Fußball-Professor“

Moskau - Fußball-Trainer Domenico Tedesco ist nicht ganz einverstanden mit seinem Image. „Auf Schalke wollte man mich in die Professoren-Schublade stecken, darin sehe ich mich überhaupt nicht“, sagte der aktuelle Coach von Spartak Moskau in einem Interview mit „spox“ und „goal“: „Ich weiß schon, wie ich wen ansprechen kann. Aber wenn ich dann auf einer Pressekonferenz mal ein Wort wie determiniert oder so benutzt habe, hieß es gleich, es wäre professorenhaft. Dabei war in der Kabine alles normal, ich habe auch „Leck mich am Arsch“ gesagt, das können Sie mir glauben.“

Auf Schalke ist Domenico Tedesco gescheitert – er hat einen entscheidenden Fehler gemacht
Domenico Tedesco äußerst sich zum FC Schalke. © dpa

Er versuche als „als Trainer alles, eine Überforderung zu vermeiden“, sagte der 34-Jährige, der mit Schalke 2018 Vize-Meister wurde, dort aber im März 2019 entlassen wurde.

Domenico Tedesco freut sich über Entwicklung von Leon Goretzka

Besonders erfreut verfolgt Tedesco die Entwicklung seines Ex-Spielers Leon Goretzka beim FC Bayern München. „Leon Goretzka ist ein Spieler, den man nur cool finden kann“, sagte er. Der Nationalspieler sei „der Prototyp eines modernen Achters. Jeder Verein kann sich so einen Spieler wünschen.“

Er sei aber „keinesfalls überrascht“ von der Entwicklung. „Wer mit Leon Gespräche führt, erkennt schnell, wie der Junge tickt. In erster Linie ist er ein super Mensch“, sagte Tedesco: „Er ist intelligent, hochprofessionell, er denkt auch mal ums Eck und er ist sozial extrem sensibel.“ - dpa

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