Kommerzialisierung und medialer Hype: Eigenrauch sagt für Jubiläumsspiel ab

Gelsenkirchen - Auf Schalke laufen die Planungen für das Eurofighter-Jubiläumsspiel auf Hochtouren. Publikumsliebling Yves Eigenrauch sagt allerdings ab. Die Gründe haben es in sich.
Sein Name gehört zu denen, der einen sofort in den Sinn kommt, wenn das Stichwort "Eurofighter" fällt. Yves Eigenrauch gehörte nicht nur einfach zu der Mannschaft von Schalke 04, die 1997 den Uefa-Pokal gewann und damit den bislang größten Erfolg in der Vereinsgeschichte feierte. Nein, er war auch ein großer Publikumsliebling.
Umso bedauerlicher für alle Beteiligten, dass der damalige Abwehrspieler seine Teilnahme am Jubiläumsspiel der Eurofighter, das gleichzeitig die Abschiedspartie des damaligen Trainers Huub Stevens ist, abgesagt hat. Und zwar wahrlich nicht aus reinen Terminproblemen.
"Meine Entscheidung steht fest. Für Olaf (Thon, Anm. d. Red.) tut es mir ein bisschen leid, weil er viel Arbeit investiert hat, damit alle Spieler dabei sind," erklärte Eigenrauch im Gespräch mit der Recklinghäuser Zeitung.
Eigenrauch kritisiert medialen Hype
Dieser Entschluss habe aber nichts mit dem Verein Schalke 04 zu tun, versicherte er. Die Zahl "20" sei streng genommen kein Jubiläum, aber das störe den 46-Jährigen nicht so sehr wie andere Dinge. Viel mehr sei es die Entwicklung, die der Profi-Fußball nimmt beziehungsweise genommen hat.
Besonders die immer weiter wachsente Kommerzialisierung und der mediale Hype des Fußballs sei ihm ein großer Dorn im Auge. Genauso wie die Tatsache, dass die Profi-Klubs in der Bundesliga schon lange dazu übergegangen sind, jede Art von Kommunikation zwischen Spielern und Medien steuern zu wollen.
Aus diesem Grund habe Eigenrauch kaum noch Berührungspunkte mit dem Fußball. Um in dieser Hinsicht mit anderem Beispiel voranzugehen, versteigerte er vor vier Jahren eine Erinnerungsstücke vom Uefa-Cup-Finale 1997. "Mir sind Erinnerungen, die ich im Kopf gespeichert habe, wichtiger als Sachen, die ich in der Hand halten kann", so Eigenrauch.
"Zur not entführen"
Der 46-Jährige ist in der Hinsicht eben "ein bisschen anders". Ein Querdenker. Oder wie es Olaf Thon formulierte: ein Dickkopf, von denen es in der damaligen Mannschaft auch einige andere gegeben habe.
Dennoch glaubt er damalige Kapitän der Schalker, der seit Monaten mit der Organisation und der Zusammenstellung der Kader befasst ist, Eigenrauch noch umstimmen zu können: "Es hätte mich auch überrascht, wenn er einfach so zugesagt hätte", meint er. "Aber an unseren Yves werden wir herangehen. Wir werden alles versuchen, ihn zur Not entführen. Wir haben ein paar starke Männer im Team. Da werden wir uns schon etwas einfallen lassen."
Über die Begrünung von Eigenrauchs Absage verlor allerdings niemand ein Wort.
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