"Elfer-Betrug" gegen Schalke: Staatsanwaltschaft hat entschieden

Ein Schalker Fan hat nach dem vermeintlichen Bayern-Handspiel schon zu drastischen Mitteln gegriffen. Staatsanwaltschaft hat den Fall geprüft und entschieden.
Update 23. Oktober, 8.04 Uhr: Die juristische Verlängerung nach der 0:3-Niederlage des FC Schalke 04 gegen den FC Bayern München Ende August ist beendet. Die Staatsanwaltschaft Essen nimmt keine Ermittlungen wegen eines mutmaßlichen "Elfmeter-Betrugs" gegen den Schiedsrichter und den Videoassistenten der Partie auf.
Zwei Schalke-Fans hatten nach dem Spiel Anzeige erstattet, die Staatsanwaltschaft hatte den Vorgang geprüft. Da man "keinen Hinweis auf einen Straftatbestand" gefunden habe, sei die Sache beendet worden, sagte eine Sprecherin.
Bei dem Spiel auf Schalke hatte es zwei Situationen gegeben, bei denen die Fans Handelfmeter gegen die Gäste aus München gefordert hatten. Zwei Schalke-Anhänger erregten sich so sehr über die mutmaßliche Fehlentscheidung, dass sie Strafanzeige erstatteten. Nachdem die Polizei Gelsenkirchen die erste Anzeige im Internet publik gemacht hatte, mischte sich auch Schalke 04 ein - und bot augenzwinkernd "Augenzeugen" an.
Die Anzeigenerstatter wurden laut Staatsanwaltschaft inzwischen darüber informiert, dass es keine Ermittlungen geben wird. "Die Sache ist erledigt", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Update 15. September, 11.28 Uhr: Wurde der FC Schalke 04 im Spiel gegen den FC Bayern München um zwei Elfmeter betrogen? Eine entsprechende Anzeige hatte ein Schalke-Fan nach der 0:3-Heimniederlage bei der Polizei in Gelsenkirchen erstattet. Jetzt liegt der Ball im Feld der Staatsanwaltschaft: "Der Sachverhalt ist bei uns eingegangen und Gegenstand der Prüfung", sagte die Essener Oberstaatsanwältin Anette Milk der Deutschen Presse-Agentur.
Ein Anhänger der Königsblauen hatte vor knapp drei Wochen Anzeige gegen den Schiedsrichter Marco Fritz und den Videoassistenten Bastian Dankert erstattet. Der Vorwurf: Betrug.
Die Polizei Gelsenkirchen hatte den Vorgang über Twitter öffentlich gemacht - und ein großes Echo bekommen. Selbst Schalke 04 reagierte und schrieb auf Twitter: "Also von uns war das keiner. Ehrenwort". Und weiter: "Die Ermittlungsergebnisse würden uns trotzdem sehr interessieren."
Darauf muss der Verein allerdings noch etwas warten. Wann die Prüfung, ob der Anfangsverdacht einer Straftat besteht, abgeschlossen ist, konnte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht sagen.
Bei dem Spiel der Fußball-Bundesliga waren nach Ansicht vieler Fans zwei klare Hand-Elfmeter nicht gegeben worden.
Update 28. August, 9.55 Uhr: Der Ärger um das vermeintliche Handspiel des FC Bayern München beim Heimspiel des FC Schalke am Samstag geht weiter. DFB-Schirichef Lutz Michael Fröhlich hat sich eingeschaltet – ein schwacher Trost für die Schalke-Fans.
"Natürlich gehören Emotionen zum Fußball dazu und sind bis zu einem bestimmten Maße nachvollziehbar, vor allem, wenn es um Schiedsrichterentscheidungen im Ermessensspielraum geht", schreibt er einleitend auf dfb.de.
Anschließend nimmt er zu beiden strittigen Szenen Stellung. Bei der Szene rund um Bayer-Verteidiger Benjamin Pavard lag demnach kein strafbares Handspiel vor. "Einerseits ist der Arm dabei weit vom Körper abgespreizt. Andererseits stellt sich die Frage, ob die Arm- beziehungsweise Handbewegung den Körper bei diesem Bewegungsablauf wirklich unnatürlich vergrößert, zumal der rechte Arm des Spielers Pavard im Sprung noch durch den Spieler McKennie eingeklemmt ist", meint Fröhlich.
Bayern-Handspiel gegen Schalke: Perisic hat sich regelwidrig verhalten
Bei der Szene mit Bayern-Neuzugang Ivan Perisic sieht es schon anders aus. DFB-Schiedsrichterchef Fröhlich legt sich fest: Es war Handspiel. Schalke hätte einen Elfmeter bekommen müssen.
"Beim Freistoß schießt der Schalker Spieler Caligiuri auf das Münchner Tor. Der Spieler Perisic springt links außen in der Mauer hoch und wehrt den Ball mit dem linken Arm ab. Der Spieler ist in einer Abwehraktion eindeutig zum Ball orientiert. Der linke Arm wird nach links abgespreizt und von oben nach unten in die Flugbahn des Balles geführt. Die Körperfläche wird dadurch unnatürlich vergrößert", so Fröhlich. Und: "Das ist letztendlich ein strafbares Handspiel, welches in dieser Situation mit Strafstoß zu ahnden ist."
Für Schalke selbst war die Situation bereits nach dem Spiel sofort klar. Auf Twitter provozierten die Knappen daher den FC Bayern München mit einer Fotomontage.
Nach Handspiel-Ärger: Schalker Fan zeigt Schiedsrichter an
Gelsenkirchen - Die Diskussionen um zwei nicht gegebene Handelfmeter überschattete förmlich die Niederlage des FC Schalke 04 gegen den FC Bayern. Doch mittlerweile beschäftigen sich nicht nur die Fans mit den strittigen Entscheidungen der Unparteiischen, sondern auch die Polizei.
Ein Anhänger der Königsblauen habe Anzeige gegen Schiedsrichter Marco Fritz sowie den Video-Assistenten Bastian Dankert wegen Betrugs erstattet.
Als Grund seien die zwei nicht gegebenen Elfer für Schalke nach klaren Handspielen des Rekordmeisters angegeben worden. Die Entscheidungen hätten den Ausgang der Partie stark beeinflusst. "Die Polizei prüft nun den Sachverhalt", teilte die Polizei Gelsenkirchen via Twitter mit.
"Es gibt eine Anzeige gegen den Schiedsrichter und den Videoschiedsrichter", bestätigte eine Sprecherin der Polizei Gelsenkirchen dem SID nach dem entsprechenden Tweet: "Die Polizei ist verpflichtet, der Anzeige nachzugehen." Der Sachverhalt werde nun "zur Prüfung an die Staatsanwaltschaft gegeben".
Eine Sprecherin der zuständigen Staatsanwaltschaft Essen bestätigte der Deutschen Presse-Agentur: "Wenn die Sache bei uns eingeht, werden wir das prüfen."
Schalke reagiert auf Twitter
Fritz hatte den Schalkern am Samstag in zwei Szenen jeweils einen Handelfmeter verweigert. Der Video-Assistent ermutigte den Schiedsrichter in beiden Fällen nicht dazu, sich die Bilder am Spielfeldrand noch einmal selbst anzusehen. Auch Schalkes Trainer David Wagner äußerte nach der Partie sein Unverständnis über die Auslegung der Regel: "Ich würde es gerne verstehen. Wir hatten eine Schulung vor der Saison und deswegen verstehe ich es nicht."
Ob es sich um einen Scherzbold handelt oder die Anzeige ernst gemeint ist, hat die Polizei noch nicht eruiert. "Wir sind hier auf Schalke. Im Zuge der Emotionen kann das schon mal passieren, dass da jemand wütend ist", sagte die Sprecherin.
Auch Schalke 04 reagierte humorvoll auf die Anzeige. "Also von uns war das keiner. Ehrenwort", schrieb der Klub auf Twitter. "Die Ermittlungsergebnisse würden uns trotzdem sehr interessieren."
Die Königsblauen boten darüber hinaus mit einem Augenzwinkern an: "Eventuell hilfreich: Wir kennen Augenzeugen, die zur Tatzeit am #Tatort waren." mg/maho/sid
Angeblich sorgt beim Revierrivalen BVB gerade etwas anderes für Ärger: Die Ernennung von Mats Hummels zum dritten Kapitän. Manuel Akanji sei deswegen wohl aus dem Mannschaftsrat zurückgetreten.
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