Wiescherhöfens Chance auf den Klassenerhalt schrumpft

Der stark abstiegsgefährdete TuS Wiescherhöfen liefert in der Fußball-Bezirksliga (7) beim Tabellenzweiten VfL Kamen eine ordentliche Leistung ab, verliert aber mit 1:4 (1:2). Die Konkurrenten punkten.
Kamen – Die wenigen mitgereisten Fans und Vorstandsmitglieder des TuS Wiescherhöfen hatten sich schon vor dem Spiel ein gemütliches Plätzchen im Schatten hinter dem Fangzaun am Kunstrasenplatz im Kamener Jahnstadion gesucht. Einerseits wegen der Gemütlichkeit, die der Platz neben dem Vereinsheim bot – andererseits, um für den Fall, dass die befürchtete „Klatsche“ in der Partie der Fußball-Bezirksliga (7) beim VfL Kamen eintreffen würde, gerüstet zu sein und möglichst wenig aufzufallen. Am Ende musste sich niemand verstecken: Der TuS unterlag zwar beim Tabellenzweiten mit 1:4 (1:2) – verkauft hatte sich die Mannschaft von Marco Behrend aber über die gesamte Spielzeit hinweg teuer.
„Das Ergebnis spricht nicht dafür, aber ich bin zufrieden“, sagte der TuS-Trainer entsprechend. „Wenn ich sehe, wie wir uns präsentiert und den Matchplan umgesetzt haben, war das richtig ordentlich. Kamen hat halt in der Offensive Klasse. Ich finde das Ergebnis um ein Tor zu hoch. Wir hätten selbst noch das eine oder andere machen können.“
Quäntchen Glück fehlt
Doch während dem TuS in Kamen das nötige Quäntchen Glück für eine Überraschung fehlte, verschlechterte sich die Situation im Kampf um den Klassenerhalt noch einmal. Der Rückstand zum SV Drensteinfurt blieb nach der erwarteten 0:5-Pleite des SVD beim designierten Meister in Ostinghausen bei drei Punkten. Die anderen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt punkteten aber. Der SV BW Beelen (jetzt 28 Punkte) spielte überraschend 1:1 beim Tabellendritten ASK Ahlen, und der SV Hilbeck (28) bezwang die SG Oestinghausen mit 3:1. Wiescherhöfen (23) braucht nun bei fünf Zählern Rückstand zum rettenden Ufer zwei Siege gegen Telgte und in Ostinghausen – und die passenden Ergebnisse der Konkurrenten. Nicht die besten Trümpfe für ein weiteres Jahr in der Bezirksliga. „Wir müssen auf Drensteinfurt und Hilbeck gucken“, wusste Behrend. „Es wird definitiv nicht leichter. Aber wir haben noch zwei Spiele, werden alles reinhauen – dann müssen wir gucken, ob es reicht.“
Auf dem Kamener Kunstrasen reichte es vor 100 Zuschauern nicht für mehr, weil die Gastgeber vor allem in Engin Duman einen brandgefährlichen Stürmer besaßen. Das 1:0 (21.) gelang noch Abdulhai Aijouk – es war die erste VfL-Chance im Spiel. Die Treffer zwei bis vier (45.+2, 77., 90.+1) besorgte der kleine Offensivmann selbst. Ärgerlich für die Gäste, die die erste Möglichkeit der Partie durch Camine Pio Castaldi besaßen, dessen Schuss David Hellebrandt im Kamener Tor ins Seitenaus faustete. „Duman lauert auf solche Situationen“, erkannte Behrend die Klasse des VfL-Stürmers an. „Vor allem das Tor direkt vor der Halbzeit tat natürlich mächtig weh.“
Denn den Ausgleich, den Jonas Große-Allermann als Abstauber nach einem vom Torwart nach vorne abgewehrten Schuss von Marcel Torkler erzielte (35.), hatten sich die Gäste durch ihre beherzte Spielweise vor der Pause verdient.
Gastgeber dominieren das Geschehen
Im zweiten Durchgang dominierte allerdings wieder der Gastgeber das Geschehen – musste aber auf das entscheidende 3:1 bis zur 77. Minute warten. „Am Ende gehen wir halt ein bisschen mehr ins Risiko, da haben sie die Konter“, sagte Behrend, während VfL-Coach Sebastian Laub feststellte: „Das Defizit an Engagement, das wir heute an den Tag gelegt haben, kann ich nicht ganz nachvollziehen.“