Jan Trahe (spielte bis zur B-Jugend in Rhynern), Maximilian Eul (steht seit der B-Jugend im Westfalia-Tor), Tim Neumann (seit Kindesbeinen am Papenloh), Tim Lorenz (in der Jugend und in der zweiten Mannschaft in Rhynern aktiv gewesen, ehe er nach Holzwickede und dann nach Würzburg wechselte), Jonas Michler (bis auf zwei Jahre in Neheim immer am Papenloh gespielt), Jan Kleine (ein Jahr Holzwickede, sonst die gesamte Karriere am Papenloh verbracht), Lennard Kleine (immer in Rhynern), Mazlum Bulut (seit der B-Jugend bei der Westfalia), Hakan Sezer (in der A-Jugend zwei Jahre am Papenloh, ehe er über ASC 09 Dortmund, SSV Mühlhausen und SV Lippstadt nach Rhynern zurückkam) und Eduard Probst (bis zur C-Jugend in Rhynern) sowie natürlich die Nachwuchsakteure Hellmich, Gutsche, Daoudi, Schubert und Zweimann haben allesamt schon zu Juniorenzeiten dem Ball am Papenloh nachgejagt.
Lediglich Alexander Hahnemann, Christopher Stöhr, Sezer Toy, Akhim Seber, Michel Wiese, Marvin Joswig, Gianluca di Vinti sowie Tom und Patrick Franke können keine Rhyneraner Jugend-Vergangenheit nachweisen, wobei die drei Letztgenannten zumindest aus Hamm stammen und in Hamm wohnen.
„Das ist unsere Philosophie“, sagt Kersting. „Wir loten in aller Ruhe zusammen mit den A-Jugendtrainern aus, wer das Potenzial hat, es bei uns im Seniorenbereich zu schaffen. Dafür nehmen wir uns ein Jahr Zeit. Diejenigen, denen wir den Sprung zutrauen, trainieren dann auch schon als A-Junioren im Oberliga-Team mit.“ Die Akteure, denen beim Eintritt in den Seniorenbereich noch die nötige Qualität für die fünfte Liga fehlt, werden an andere Vereine abgegeben – mit der Option, diese nach einem oder zwei Jahren wieder zurückzuholen. „Das wichtigste ist, dass die Jungs Spielpraxis bekommen“, stellt Kersting klar.
Ein entscheidendes Puzzle bei dieser Philosophie ist auch der Trainer der ersten Mannschaft, der bereit ist, die jungen Leute zu fördern und zu entwickeln. Hier haben die Rhyneraner laut Kersting mit Kaminski den perfekten Coach für diese Aufgabe in ihren Reihen: „Kami ist der ideale Mann. Er zieht da zusammen mit dem Verein an einem Strang. Anders würde das nicht funktionieren.“
Jan Kleine, der neben seiner Tätigkeit als Spieler der ersten Mannschaft auch noch als Sportlicher Leiter für den oberen Jugendbereich (U14 bis U19) in Rhynern fungiert, sieht diese Entwicklung als Bestätigung der intensiven Arbeit im Nachwuchsbereich und lobt dabei vor allem das große Engagement der gut ausgebildeten Jugendtrainer. Dennoch hat er noch Nachholbedarf entdeckt – nämlich im Bereich Scouting.
Hier wollen die Rhyneraner Verantwortlichen in Zukunft noch eine Schüppe drauflegen. „Wir wollen früher und intensiver in Hamm und in der Umgebung scouten“, meint Kleine, für den vor allem die A-Jugend im Mittelpunkt steht: „Da wir keine U23-Mannschaft mehr haben, über die junge Spieler den Sprung in den Oberliga-Kader schaffen können, rückten die A-Junioren in den Vordergrund.“
Die älteste Mannschaft im Nachwuchsbereich in Rhynern wird in der kommenden Saison übrigens einen neuen Coach bekommen. Markus Krampe, früher schon bei der Hammer SpVg und zuletzt im Jugendbereich beim Zweitligisten SC Paderborn 07 tätig, wird das bisherige Trainerduo Christian Lichte/Rüdiger Abt ablösen.
An der Vorgehensweise am Papenloh wird sich dadurch aber nichts ändern. Weiterhin haben die Akteure aus der eigenen Jugend oder aus Hamm Vorrang, wenn es um die Besetzung der Kaderplätze im Oberliga-Team geht. „Wir haben oft Anfragen von U19-Spielern aus der A-Junioren-Bundesliga. Aber wir lehnen es meistens ab, die zum Probetraining einzuladen. Denn unsere eigenen Jungs genießen absolute Priorität“, so Kersting.