Klar, dass er besser Abschneiden will als zuletzt im Rahmen der Europameisterschaft im italienischen Ivrea. Da erreichte er zwar das Finale der besten 16 mit den Duellen Mann gegen Mann, kam darin über den 13. Rang aber nicht hinaus. „Ich muss jetzt erst einmal analysieren, warum ich schon am Start gegenüber den besten Athleten fast 1,5 Sekunden verloren habe“, hatte er nach dem Wettbewerb gesagt.
Dass er in Prag nicht im Kanuslalom an den Start gehen wird, ist einer Entscheidung der sportlichen Leitung geschuldet. „Der Verband hat entschieden, dass junge Fahrer die Chance bekommen werden, Wettkampferfahrung zu sammeln“, sagt Hengst – und hat vollstes Verständnis dafür. „Denn das ist das, was ich in meiner Zeit als U23-Fahrer immer gefordert habe. Jetzt wird das umgesetzt und jetzt bin ich auch mal der Leidtragende.“ Er nimmt es sportlich, denn U23-Fahrer Noah Hegge, der in Prag seinen Platz einnehmen wird, ist „ein super Typ und saustark. Der wird in den kommenden Jahren weit vorne mitfahren.“ Hengst beobachtet dessen Werdegang in Augsburg, wo sie nicht direkte Trainingskollegen sind, aber Überschneidungspunkte bei den Einheiten haben: „Man kennt sich deshalb seit etlichen Jahren.“
Von Prag aus geht es für Stefan Hengst direkt weiter zum Weltcup nach Markkleeberg in die Nähe von Leipzig. „Wir reisen direkt dorthin und werden ab Montag dort auch trainieren.“ Für die Weltcup-Wettbewerbe im Kanuslalom muss er bestens präpariert sein, denn im Kanupark trifft er auf die absolute Weltelite. Hengst weiß: „Keiner von denen kann sich leisten, bei den wenigen Möglichkeiten mal einen Weltcup auszulassen. Es werden gerade in Prag und Markkleeberg alle Top-Leute da sein, die bei den Olympischen Spielen dabei sind, um sich darauf vorzubereiten.“